Neue Betrugsmasche mit Auftragskillern
Polizei warnt vor diesem E-Mail

Eine neue Betrugsmasche geht derzeit um: Ein angeblicher Auftragskiller meldet sich per Mail. Gegen eine hohe Bezahlung kann das vermeintliche Opfer die Tat jedoch noch abwenden.
Publiziert: 04.06.2024 um 12:55 Uhr
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Aktualisiert: 04.06.2024 um 15:17 Uhr
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Unbekannte versuchen es mit einer neuen Betrugsmasche.
Foto: imago images/photothek
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Fabienne MaagPraktikantin News

Der Auftragsmörder ist gutherzig – er erkennt, dass die Zielperson ein guter Mensch ist und den Tod nicht verdient hat. Deshalb meldet er sich nun bei der betroffenen Person und macht ihr ein Angebot. Was nach dem Klappentext eines Krimis von Agatha Christie klingt, ist in Wahrheit der Inhalt einer neuen Betrugsmasche, vor der die Kantonspolizei Zürich auf ihrer Website warnt. 

«Ich führe alle Arten von unmöglichen Missionen durch, die mit der physischen Beseitigung aller lästigen Personen zu tun haben», eröffnet ein angeblicher Auftragsmörder, der sich KILL-VIC-32 nennt, sein Mail. Ein Kunde habe ihn aufgesucht, ihm für die Auslöschung des Mailempfängers eine hohe Geldsumme in Aussicht gestellt und die relevanten Informationen des Mail-Empfängers preisgegeben.

KILL-VIC-32 schreibt von Reisezielen, häufig besuchte Orten und Sehenswürdigkeiten der Zielperson, ohne aber konkret zu werden. Ein erster Hinweis darauf, dass KILL-VIC-32 überhaupt nichts weiss. 

«Standardeinstellung — schnell, schmerzhaft für das Leben»

Der Tod erwartet die Empfängerin des E-Mails übrigens nicht durch Pistole mit Schalldämpfer, wie man es im Kino erwarten könnte. KILL-VIC-32 zieht eine andere Variante vor: Gift ins Gesicht. «Standardeinstellung – schnell, schmerzhaft für das Leben».

Doch der Profikiller ist gewillt, für einmal Gnade über die Berufsehre zu stellen: «Bei meinen Nachforschungen über Sie habe ich festgestellt, dass Sie ein guter Mensch ohne Geschichte und ohne Probleme sind, und dass man Sie zu Unrecht beschuldigt.»

Darum bietet er an, den Auftrag abzublasen. Allerdings nur gegen eine hohe Bezahlung durch den Mailempfänger: «Ansonsten werde ich meinen Auftrag ohne Fehl und Tadel erfüllen.»

Fliesst das Geld, verspricht KILL-VIC-32 neben der angenehmen Tatsache, noch nicht zu sterben, ein weiteres Zückerchen: Name und Motiv seines Auftraggebers. Wie kann man da noch widerstehen? 

Wer sich noch überlegt, sich aus dem Dilemma Geld oder Leben zu winden zu können, dem will der erfundene Killer klarmachen: Die Polizei zu alarmieren, habe keinen Sinn, da er von einer gehackten Mailbox aus schreibe.

24 Menschen bis jetzt betroffen

Glücklicherweise haben 24 Empfängerinnen des E-Mails genau dies getan: Sie haben die Kantonspolizei Zürich über die Masche in Kenntnis gesetzt. Nach derzeitigem Kenntnisstand sind sie noch alle am Leben. 

Die Behörden hingegen wissen nun, dass die Betrüger nach der Kontaktaufnahme die Höhe der Geldanforderung angeben und eine Zahlung in Raten einfordern. Die Polizei rät, nichts dergleichen zu tun und das Mail zu ignorieren. Bei bereits gemachten Zahlungen sei sofort die örtliche Polizeistelle der Kantonspolizei aufsuchen und Anzeige zu erstatten.

Zum Schluss fügt die Kapo Zürich noch an: Auch wer eine Todesdrohung bekommen habe und den Verdacht habe, dass es sich nicht um einen Bluff handle, solle natürlich unverzüglich die Behörden kontaktieren. 

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