Am Mittwoch wirds sonnig und heiss in der ganzen Schweiz
1:42
Bis zu 35 Grad:Am Mittwoch wirds sonnig und heiss in der ganzen Schweiz

Nächste Hitzewelle rollt an
«Der Jetstream ist total blockiert»

Am Donnerstag sind in der Schweiz teilweise wieder über 35 Grad zu erwarten. Hitzewellen in Serie gehören immer mehr zur Normalität. Meteorologe Roger Perret erklärt, weshalb.
Publiziert: 02.08.2022 um 14:07 Uhr
|
Aktualisiert: 03.08.2022 um 09:55 Uhr
1/6
Abkühlung tut not: Eine Festival-Besucherin sucht Erfrischung im Wasser.
Foto: keystone-sda.ch
Georg Nopper

So ein Schweiss: Der nächste Hitze-Hammer ist unterwegs. Am Dienstag liegen die Höchsttemperaturen noch bei rund 30 Grad, aber danach zeigt das Quecksilber weiter nach oben. Bereits am Mittwoch steigen die Temperaturen deutlich über 30 Grad. Am Donnerstag sind nach aktuellem Stand schliesslich teilweise über 35 Grad zu erwarten.

Laut Roger Perret von Meteo News ist dann die vorläufige Spitze erreicht: «Am Donnerstag wirds am heissesten. Besonders betroffen von der Hitze sind immer etwa die gleichen Verdächtigen: Nordwestschweiz, Genf und Zentralwallis. Dort kann es gut und gern 36 Grad heiss werden.»

Zweitheissester Sommer nach 2003?

In der Region Genf ist es laut dem Meteorologen möglich, dass ein örtlicher August-Rekord erreicht wird. «Aber es wird sicher eine lokale Angelegenheit sein. Und die absoluten Rekorde werden wir wohl nicht erreichen. Im Norden warten wir immer noch darauf, dass die 40-Grad-Grenze geknackt wird.»

Die Schweiz wird in diesem Sommer – gleich wie das restliche Europa – von einer Hitzewelle nach der andern heimgesucht. In weiten Teilen der Schweiz herrscht hohe Waldbrandgefahr. Laut Perret dürfte es in zukünftigen Sommern häufiger so ablaufen. «Dass es so viele Hitzewellen hintereinander gibt, scheint normal zu werden. Ich schätze, dass dieses Jahr der zweitheisseste Sommer wird nach 2003.»

Temperaturunterschied zwischen Tropen und Arktis gesunken

Angesichts des Klimawandels sei in Zukunft mit mehr und länger anhaltenden Hitzewellen zu rechnen. Auch die Trockenphasen würden zahlreicher. Perret: «Der Grund ist, dass der Jetstream total blockiert ist. Früher ist er gewandert und hat immer mal wieder kühlere Luft in den westeuropäischen Raum gebracht. Jetzt bewegt sich der Jetstream praktisch nicht mehr. Deshalb ist es so lange trocken und heiss.»

Der Grund für dieses Phänomen ist laut Perret, dass der Temperaturunterschied zwischen den Tropen und der Arktis kleiner ist. «Deshalb gibt es neue, stabile Grosswetterlagen.» Aus dem gleichen Grund kann es laut dem Meteorologen auch sein, dass es einen ganzen Sommer lang immer wieder regnet und praktisch durchgehend schlechtes Wetter herrscht. «Das ist dann der Fall, wenn wir uns in einem Wellental des Jetstreams befinden. Im vergangenen Sommer war das zum Beispiel so.»

Keine wirkliche Abkühlung in Sicht

Derzeit ist jedoch alles heiss, was aus Richtung Südwesten und Westen kommt. Die Hitze erreicht die Schweiz aus Spanien, wie Perret erklärt. «Dort ist es momentan brutal heiss. Seit Wochen herrschen verbreitet über 40 Grad. In Madrid zum Beispiel ist es jeden Tag zwischen 38 und 40 Grad heiss. Bei diesen Verhältnissen bleibt einem nichts anderes übrig, als sich zwischen Mittag und Abend im Haus zu verschanzen.»

In der Schweiz gehen die Temperaturen nach der Hitze-Spitze vom Donnerstag wieder etwas zurück auf «normale» sommerliche Werte. «Wie bei der letzten Hitzewelle kommt es danach zu Gewittern. Das gehört dazu. Vermutlich wird dies am Freitag zuerst in den Bergen und anschliessend auch im Flachland passieren. Am Wochenende sind die Temperaturen dann unter 30 Grad, aber immer noch sommerlich. Eine wirkliche Abkühlung ist nicht in Sicht: «Kühler als 25 Grad wird es kaum.»

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?