Die Zuger Polizei hat am Freitagmorgen in einer Wohnung in Baar ZG den 72-jährigen Rentner Daniel T.* (†72) tot aufgefunden. Der mutmassliche Täter, ein 42-jähriger Schweizer, wurde festgenommen. Die Zuger Polizei bestätigt am Montag, dass es sich um den Sohn von Daniel T. handelt. Beim Zwangsmassnahmengericht wurde ein Antrag auf Untersuchungshaft gestellt.
Freunde der Familie haben den schrecklichen Verdacht bereits im Vorfeld gegenüber Blick geäussert: «Wir befürchten, dass es sich beim verhafteten Tatverdächtigen um seinen Sohn Samuel T.* (42) handelt», sagt ein Nachbar, der sich schon seit Monaten vor dem Kampfsportler fürchtet. Er sagt weiter: «Immer wenn er Daniel T. besucht hat, hat es schlimmen Streit gegeben.»
Mehrere Nachbarn, die Blick im Mehrfamilienhaus im ruhigen Wohnquartier in Baar antrifft, haben die Bedrohung durch den aggressiven Sohn ebenfalls wahrgenommen. Und seien sogar selber bedroht worden. Ein Betroffener erzählt von einem Vorfall in diesem Frühling: «Als Samuel T. wieder mal da war, artete der Streit mit dem Vater aus. Es polterte, die Stimmen überschlugen sich. Da entschloss ich mich, einzugreifen.» Doch als der Nachbar unten zusammen mit einem weiteren Anwohner klingelte, öffnete niemand, der Streit habe weiter getobt. «Dann hörte ich die Frau von Dani sagen, dass der Nachbar vor der Tür stehe. Sie sagte meinen Namen.» Die beiden Nachbarn gingen darauf wieder in ihre Wohnungen. Dann aber bedrohte sie der Sohn.
«Er kam vor meine Wohnungstüre und klingelte. Er schrie rum, dass er mich und meine Familie vernichten werde. Wir hatten Todesangst», erzählt der Nachbar. Seither habe es immer wieder Streit gegeben. Die Nachbarn meldeten die Auseinandersetzungen aber nicht der Polizei. «Wir wollten Daniel T. nicht in den Rücken fallen», erklärt ein Nachbar. Doch nun bedauert er es. «Jetzt ist es zu spät», sagt er traurig.
Sohn ist bekannter Schläger
Blick hatte bereits über Samuel T. geschrieben. 2017 hatte dieser eine Familie angegriffen. Eine Mutter (damals 25 Jahre alt) war mit drei Kindern in Baar unterwegs, als sie vom damals 34-jährigen Samuel T. spitalreif geprügelt wurde.
Am Mittwochnachmittag im August 2017 wollte die junge Mutter mit ihrer Stieftochter (damals 14) und den zwei leiblichen Kindern (2 Jahre und 10 Monate) auf die Post in Baar gehen. Da stand Kampfsportler Samuel T. plötzlich vor der Familie.
Die Frau sagte zu Blick: «Völlig unvermittelt ging er auf die Stieftochter los, versetzte ihr zwei Schläge mit der Faust.» Die Stiefmutter wollte dazwischengehen. «Ich setzte das Baby ab und wollte eingreifen.» Sie schaffte es nicht, spürte nur noch die Schläge gegen ihren Kopf. «Dann wurde es dunkel, ich bin erst im Spital wieder aufgewacht.»
Samuel T. gestand damals die Tat. Er landete für mehrere Monate hinter Gittern. Er sagte bei der Polizeibefragung, dass es sich um einen langen Streit gehandelt hatte, dass er die Familie per Zufall getroffen hatte. Und spontan die Kontrolle verloren habe. Nachbarn und Freunde des Toten kennen den Vorfall von 2017 und wissen um das schwierige Verhältnis zwischen Vater und Sohn. Sie sind alle geschockt, dass sich ihre Befürchtungen bewahrheitet hatten.
Am Sonntag gibt die Polizei noch keine weiteren Informationen zum Fall bekannt. Den ganzen Tag arbeiteten Forensiker weiter in der Wohnung, wo Daniel T. gestorben ist.
* Name bekannt
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