Die SRG soll sparen – und das passt SRF-Direktorin Natalie Wappler (55) natürlich nicht. Der Plan von Albert Rösti (56): Die Serafe-Gebühren, von denen fast 90 Prozent an die SRG gehen, sollen von 335 auf 300 Franken gekürzt werden. Das ist schon ein Kompromiss. Denn: Die Halbierungs-Initiative will die Gebühren auf 200 Franken beschränken.
Doch auch schon die Kürzung auf 300 Franken kann Wappler nicht verstehen. «Die Konsequenzen für die ganze SRG wären gravierend», sagte die SRF-Direktorin in einem Interview mit der «Schweiz am Wochenende». Und überhaupt sei dann das aktuelle Programm nicht mehr machbar.
Bundesrat soll Wappler loswerden
Und genau das macht Ex-SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli (63) sauer. «Damit macht die Chefin von SRF auf Befehlsverweigerung, denn sie hat nicht das zu tun, was sie will, sondern das, was sie muss», schreibt er in einem «Weltwoche»-Artikel. Wenn sie ihren Auftrag mit weniger Geld nicht erledigen könne, müsse sie eben ihren gut bezahlten Posten räumen.
Der Bundesrat dürfe ein solches Verhalten nicht dulden. Er müsse Wappler «schnellstmöglich loswerden». Und weiter: «Kein CEO darf die Entscheide seines Verwaltungsrates öffentlich kritisieren, ohne unverzüglich die Konsequenzen zu ziehen.»
«Wir sind als SRG unabhängig»
Das will und kann Jean-Michel Cina (60), Verwaltungsratspräsident der SRG, nicht so stehen lassen. Auf X meldet er sich zu Wort und schreibt: «Ihre Stillosigkeit gegenüber der SRF-Direktorin ist unanständig und obendrauf gespickt mit falschen Angaben.»
Der Bundesrat habe ein Vernehmlassungsverfahren eröffnet und der Verwaltungsrat der SRG habe dazu seine Stellungnahme veröffentlicht. Man habe die möglichen Konsequenzen bei einer Kürzung der Gelder transparent gemacht.
Und er stellt klar: «Wir sind als SRG unabhängig, ein privatrechtlicher Verein, welcher vom Bundesrat eine Konzession erhält und dafür mehrheitlich mit Abgaben finanziert ist.» Für seinen Text solle sich Mörgeli deswegen entschuldigen. Cina: «Eine Entschuldigung würde Ihnen gut anstehen.»
Laut der SRG würde durch die Senkung der Gebühren eine Finanzierungslücke von bis zu 240 Millionen Franken entstehen. Die Folge: Stellenabbau. Bis 2027 wären rund 900 Stellen betroffen.
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