Buchs zeigte Videos von seinen Bergabenteuern
0:38
War erfahrener Wintersportler:Buchs zeigte Videos von seinen Bergabenteuern

Nach Lawinen-Drama in Arolla VS spricht der Vater des OL-Läufers Pascal Buchs (†27)
«Wir waren so oft wie möglich als Familie in den Bergen unterwegs»

Am Freitag verunglückte der OL-Kader-Läufer Pascal Buchs tödlich auf einer Skitour im Wallis. Die Trauerfamilie erinnert sich im Blick an ihren geliebten Pascal. Der Vater erzählt, wie er den Unfall erlebte, bei dem sein Sohn vor seinen Augen verunglückte.
Publiziert: 30.12.2024 um 19:31 Uhr
|
Aktualisiert: 01.01.2025 um 09:00 Uhr
1/6
Mit 12 Jahren begann Pascal Buchs mit dem Orientierungslauf – seine grosse Leidenschaft. Er war gemäss seiner Familie von Anfang an sehr erfolgreich.
Foto: Zvg

Auf einen Blick

  • Pascal Buchs starb bei Lawinenunglück während Skitour mit seinem Vater
  • Familie teilt Erinnerungen an Pascals Leidenschaft für Berge und Sport
  • 27-jähriger OL-Kader-Läufer bestieg ersten 4000er mit 10 Jahren
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Blick_Portrait_2278.JPG
Beat MichelReporter

Der schreckliche Unfall passierte auf einer Skitour, wie sie die betroffene Familie schon seit Jahrzehnten immer wieder unternimmt. Auf dem Rückweg vom Gipfel Luette löst sich eine Lawine und verschüttet den OL-Kader-Läufer Pascal Buchs (†27). Die Familie kann immer noch nicht fassen, was in ihrem Lieblingsgebiet Arolla im Wallis passiert ist. Sie sind in tiefer Trauer. Wenige Tag nach der Tragödie gibt sie einen Einblick in das Leben des Verunglückten. 

Seit Kindheitstagen in den Bergen

Als Blick die Familie Buchs in Les Hauts-Geneveys NE hoch über dem Neuenburgersee zu Hause besucht, scheint die Sonne. Aus dem Wohnzimmer sieht man das Nebelmeer und die Berge. Neben den Eltern Vincent (55) und Sandra (49) ist auch Pascals Schwester Florence und ihr Partner Tobias Donnet da, ebenfalls ein Elitesportler. Florence ist nur ein Jahr jünger als Pascal und hatte ein sehr gutes Verhältnis zu ihrem Bruder. «Wir waren beide schon früh an Sport interessiert. Wir gingen zusammen Joggen, fuhren Ski und Mountainbike.»

Der Vater erinnert sich: «Bereits mit 10 haben die beiden den ersten 4000er mit Steigeisen bestiegen.» Und weiter sagt er stolz: «Die Kinder waren bereits mit acht Jahren auf ihrer ersten Skitour. Wir waren so oft wie möglich als Familie in den Bergen unterwegs.»

Später kam bei Pascal Buchs noch die Leidenschaft für den Orientierungslauf (OL) dazu. Dies, als er mit 12 Jahren bei einem Sportförderungsanlass der Schule in verschiedene Sportarten reinschnuppern konnte. «Es gefiel ihm sofort», sagt die Mutter Sandra Buchs. «Er rannte nicht nur sehr gerne, er liebte die Herausforderung, sich auch noch mit der Karte orientieren zu müssen», so die Gemeindeangestellte von Val-de-Ruz. «Und er war von Anfang an sehr erfolgreich.»

Bei den Schweizermeisterschaften schaffte er es fast immer unter die ersten fünf. Bei der Junioren-Europameisterschaft holt er sich ein Diplom, das heisst, er war auch hier unter den ersten fünf Läufern. An den Junioren-Weltmeisterschaften im Vertical Race 2015 in Verbier, dabei handelt es sich um einen möglichst schnellen Aufstieg mit Tourenski, erreichte er den 11. Platz. 

Auch beruflich erfolgreich

«Er trainierte viel, aber war trotzdem auch im Beruf erfolgreich», sagt Vater Vincent Buchs. «Er machte bei der Uhrenmanufaktur Ulysse Nardin eine Lehre als Uhrmacher. Der Arbeitgeber gab ihm viel Raum zum Trainieren.» Nach der Lehre machte Pascal Buchs die Berufsmatur und studierte Mikrotechnologie-Ingenieur. Mit einem revolutionären Herzimplantat gewann er mit seinem Team einen Innovationspreis.

Pascal Buchs habe es geschafft, das OL-Training, Studium und Familienzeit unter einen Hut zu bringen, dass alle etwas von ihm hatten. «Er machte zum Beispiel die Sport-RS in Magglingen. Und trotzdem hatte er immer wieder Zeit, um mit uns Ausflüge zu machen.»

Über seine letzte Tour zu sprechen, fällt dem Vater schwer. Er war bis am Schluss mit seinem Sohn unterwegs. Er erzählt: «Wir waren zu dritt in Arolla.» Sandra Buchs war etwas erkältet, darum sind nur Vater und Sohn am Donnerstag auf die Tour gestartet. «Wir wollten auf den Pigne d'Arolla. Bei der Hütte Des Vignettes auf 3157 Meter aber entschieden wir, umzukehren. Der Schnee war schwierig.»

Unter dem Schnee begraben

Am Freitag suchten sich die beiden Tourengänger dann den Gipfel Luette auf 3548 Meter über Meer aus. «Beim Aufstieg ging alles gut», sagt Vater Vincent Buchs. Auf dem Rückweg geschah dann das Unglück. Nach dem Abstieg von der Luette musste das Vater-Sohn-Team einen kurzen Zwischenaufstieg zum Pass Pas de Chèvres absolvieren. «Pascal war schneller als ich. Er ging 50 bis 100 Meter vor mir», sagt der Vater. Gemäss Polizeimeldung ein sicherer Abstand voneinander. «Rechts am Hang hätten wir auf Felsen aufsteigen können. Ich fragte mich gerade, ob das vielleicht besser gewesen wäre, da passierte es schon. Es löste sich eine Lawine. Dann ging alles sehr schnell.»

Zuerst dachte der Vater, dass dem Sohn nichts passiert sei. «Er rutschte auf dem Rücken mit dem Schnee den Hang hinunter. Doch dann sah ich ihn plötzlich nicht mehr.» Das Problem: Unten am Hang staute sich der Schnee mehrere Meter hoch und begrub Pascal unter sich. 

«Ich begann sofort, mit dem Lawinensuchgerät zu suchen und konnte meinen Sohn unter dem Schnee orten. Ich begann sofort zu graben», sagt Vincent Buchs und fügt an: «Wir haben immer die volle Sicherheitsausrüstung dabei, also auch eine Schaufel.» Der Vater versucht, die Rega zu alarmieren, doch er hat keinen Empfang. Er ruft laut um Hilfe. «Ein Mann hörte mich am Pass, er alarmiert für uns die Rettungsdienste. Aber alle Hilfe kam zu spät», sagt der Vater. Mehr ins Detail gehen will Vincent Buchs verständlicherweise nicht. 

Am Donnerstag soll nun Pascal gedacht werden. «Wir machen einen Gedenkanlass für ihn», sagt der Vater. «Es werden viele Leute kommen, mein Sohn war sehr beliebt.» Schwester Florence fügt an: «Mein Bruder war ein sehr grosszügiger und zurückhaltender Mensch. Alle haben ihn geliebt.»

Die Trauernden betonen, dass sie bei ihren vielen Skitouren nie das Risiko gesucht haben. Florence Buchs sagt: «Ich habe mich immer sehr sicher gefühlt. Die Sicherheit kommt bei uns immer zuerst.»

Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.
Jetzt im Blick Live Quiz abräumen

Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy. 

  • Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
  • Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
  • Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
  • Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.

Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy. 

  • Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
  • Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
  • Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
  • Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Fehler gefunden? Jetzt melden