500 Corona-Skeptiker versammelten sich am 10. April auf dem Bauernhof von Hans P.* Jetzt ist der familienbetriebene Hof offenbar menschenleer – und in Nöten. Denn die Tatsache, dass der Bauer den Corona-Skeptikern erlaubte, auf dem Hof zu demonstrieren, schreckt offenbar Kunden ab.
Auf Facebook rufen die «Corona Rebellen Helvetia» nun dazu auf, den Bauern zu unterstützen. «Seit der Kundgebung in Altdorf am 10. April wird der Begegnungs- und Erlebnisbauernhof boykottiert. Kamen früher täglich durchschnittlich 200 Leute auf den Hof, sind es jetzt nur mehr 50», heisst es.
Spendenaufruf für Skeptiker-Bauer
Es seien zudem zahlreiche negative Google-Bewertungen gegen den Hof geschrieben worden, so die Skeptiker. Sie rufen nun dazu auf, bei Hans P. einkaufen zu gehen. Ausserdem ist ein Spendenaufruf auf der Homepage des Bauern zu finden.
Schon kurz nach der Demo wurde deutlich, dass es nicht gut ankam, dass Hans P. die Skeptiker auf seinem Grundstück gewähren liess.
Dorf-Kunden bleiben weg
Blick sprach im Dorf mit Anwohnern. Der Tenor: Nach der Aktion vom Samstag wolle man künftig nicht mehr in diesem Hofladen einkaufen. Die Bauernfamilie wollte sich nicht dazu äussern, wieso sie die Corona-Skeptiker eine illegale Demo durchführen liess.
Schon im Vorfeld hatte die Familie das Gelände für die Demonstranten freigegeben. Man plante eine Demo mit 10'000 Demonstranten. Als diese nicht bewilligt wurde, reisten dennoch 500 Skeptiker an, demonstrierten ohne Bewilligung.
Anzeige gegen Bauer
Dass die Bauernfamilie das zuliess, ist auch dem Altdorfer Gemeindepräsidenten Pascal Ziegler (41) unverständlich. «Die geplante Veranstaltung war ja immer dort angekündigt. Dass die illegale Demo auch dort stattfindet, kann doch kein Zufall sein», sagt er.
Neben den Verlusten, die der Bauernhof nun durch die ausbleibenden Kunden erleidet, muss Bauer Hans P. auch mit einer Anzeige rechnen. Die Polizei prüft, welche Gesetze gebrochen wurden, eine Strafanzeige werde jedoch wohl folgen. (euc)
* Name geändert