Muotathaler Original
Wetterschmöcker Peter Suter (†94) ist tot

Er war ein Muotathaler Original und bekannt als Wetterschmöcker. Jetzt ist Peter Suter tot. Er wurde 94 Jahre alt.
Publiziert: 09.12.2021 um 07:36 Uhr
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Aktualisiert: 09.12.2021 um 08:16 Uhr
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Peter Suter war als Wetterschmöcker in der Schweiz bekannt.
Foto: Ringier

Der Muotathaler Wetterschmöcker Peter Suter ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Der Sandstrahler und Hobby-Meteorologe der bekannten Wetterpropheten aus dem Kanton Schwyz starb am Sonntag nach einer Krebserkrankung.

Dies ging aus einer Todesanzeige der Familie hervor, die der «Bote der Urschweiz» am Donnerstag veröffentlichte.

Suter stammte aus Ried-Muotathal. Er trat dem 1947 gegründeten Verein Innerschwyzer Meteorologen ein Jahr später bei. Diesem stand er von 1994 während zehn Jahren vor und gehörte dem Verein aktiv bis zu seinem Tod 73 Jahre lang an.

Suter zog für seine Vorhersagen jeweils verschiedene Winde, Pflanzen und Tiere bei. Für seine Aussagen erhielt er mehrmals den Wanderpreis als bester Wetterschmöcker.

«Trägt der Pilatus einen Hut, wird das Wetter gut»

Die Wetterschmöcker geben an ihren halbjährlichen Generalversammlungen jeweils ihre Prognose für die kommenden Monate bekannt. Wer das Wetter am besten vorhersagt, erhält eine Auszeichnung. Zuletzt bestand das Wetterfrösche-Team noch aus fünf Männern.

Suter monierte im Gespräch mit Blick im Februar 2020, dass das Wetterschmöcken zu wenig ernst genommen werde. Seine Kritik richtete sich an seinen jüngeren Kollegen Martin Horat (75). Er würde die Kunst veralbern und hätte sich dem Kommerz verschrieben. Dabei gebe es nichts Ernsteres als das Wetter. Bevor Wetterdienste die Entwicklung täglich und verlässlich prognostizierten, verliessen sich Landwirte auf die Zeichen der Natur. Daraus entstanden Bauernregeln: «Trägt der Pilatus einen Hut, wird das Wetter gut.»

Und Martin Horat gestand im Streitgespräch auch ein: «Die Seriosität geht unter dem Klamauk schon ein bisschen verloren.»

Die Wetterschmöcker vereinigten sich als Wächter des Erfahrungswissens und gründeten 1947 den Meteorologen-Verein Innerschwyz.

Gestartet mit 67 Mitgliedern, zählt er heute rund 5000, auch aus Neuseeland, Kanada und Österreich. Dennoch sah Suter durch Horats eigenwillige Methoden die Tradition gefährdet. Ein Beispiel sei dessen Behauptung, aus dem Geschmack von Schnee das Wetter deuten zu können. (SDA/jmh)

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