Wer sich im Kanton Aargau boostern lassen möchte, hat nicht mehr die Qual der Wahl: Ab 30 Jahren ist eine Corona-Drittimpfung nur noch mit dem Moderna-Impfstoff möglich.
Wie «20 Minuten» berichtet, sorgt das bei vielen Impfwilligen für grosses Kopfschütteln. Mehrere impfwillige Personen hätten ihren Impftermin abgebrochen, nachdem sie erfahren hätten, dass nur eine Moderna-Impfung möglich sei.
Vorgehen sorgt für Kopfschütteln
Wer sich bei den ersten zwei Dosen mit Pfizer impfen liess, muss nun im Kanton Aargau gezwungenermassen eine Kreuzimpfung hinnehmen.
Bei Gesundheitspolitikern sorgt dieses Vorgehen für Kopfschütteln. Ruth Humbel (64, Mitte) sagt zu «20 Minuten», die Bevölkerung müsse bei genügendem Vorhandensein der Impfstoffe frei wählen können. Man wisse, dass alle Booster den Schutz vor einem schweren Verlauf erhöhe. Wichtig sei aber, dass sich die Leute boostern liessen.
Auch Nationalrat Marcel Dobler (41, FDP) findet das Vorgehen des Kantons falsch. Es sei schade, wenn sich Leute nicht impfen liessen, weil man ihnen die Wahl beim Impfstoff nicht selbst überlasse. Dobler fordert freie Impfstoffwahl mit einer Empfehlung.
Andere Kantone lassen freie Wahl
Weshalb der Kanton Aargau an über 30-Jährige nur noch Moderna-Booster verimpft, bleibt indes unklar. Der Kanton verweist auf eine «erleichtere Koordination und Planung der Impfstofflieferung.» Man habe «genügend Impfdosen» auf Lager, um alle impfwilligen Personen zu versorgen.
Das BAG selbst sagt, grundsätzlich bestehe keine freie Impfstoff-Wahl. Allerdings könne das jeder Kanton selbst regeln. Es stünden genügend Dosen zur Verfügung, sowohl von Pfizer als auch Moderna.
In den Kantonen Zürich und Bern etwa ist die Wahl des Impfstoffs aktuell problemlos möglich. (zis)