Die neue Omikron-Variante des Coronavirus verbreitet sich rasend schnell. Weltweit erreichen die täglichen Infektionszahlen neue Rekordhöhen. Auch in der Schweiz infizieren sich täglich fast 20'000 Leute mit dem Virus.
Neue Daten aus England zeigen nun: Die Impfung nützt auch gegen Omikron. Weil die Variante die Schutzwirkung der Stoffe teilweise umgeht, braucht es für den bestmöglichen Schutz aber den Booster.
Blick hat die Daten vom britischen Gesundheitsministerium auseinandergenommen, bei der insgesamt fast 200'000 Fälle untersucht wurden.
Ungeimpfte mit höchstem Spitalrisiko
Die Daten aus England zeigen, dass vor allem ungeimpfte Omikron-Kranke in den Spitälern landen. Das ist wenig überraschend. Auch in den Schweizer Spitälern sind über 90 Prozent aller Corona-Patienten ungeimpft. Die Daten aus England sind ähnlich. Das Risiko einer Spitaleinweisung liegt bei bereits Geboosterten demnach um 81 Prozent tiefer als bei Ungeimpften.
Die Daten zeigen auch: Die Impfstoff-Kombination machts aus, wie gut man geschützt ist.
Pfizer-Impfung: Bester Schutz nach Moderna-Booster
Wer zweifach mit Pfizer geimpft ist, hat zwei bis vier Wochen nach der Zweitimpfung einen Schutz gegen eine symptomatische Erkrankung durch Omikron von rund 60 Prozent.
Danach nimmt der Schutz allerdings ab. Nach 24 Wochen liegt der Schutz gegen eine symptomatische Omikron-Erkrankung fast bei null. Gegen Delta liegt der Schutz der doppelten Pfizer-Impfung immerhin noch bei knapp über 60 Prozent.
Die Booster-Impfung hilft nach und erhöht den Schutz deutlich. Am besten wirkt eine Kreuzimpfung. Wer sich nach einer doppelten Pfizer-Impfung mit Moderna boostern lässt, treibt die Schutzwirkung auf über 80 Prozent. Auch fünf bis neun Wochen nach der Booster-Impfung liegt der Schutz noch immer bei über 70 Prozent. Das sind laut den Wissenschaftlern die höchst gemessenen Schutzwerte.
Wer sich nach zwei Pfizer-Impfungen mit dem gleichen Impfstoff boostern lässt, treibt den Schutz kurzfristig auf 70 Prozent. Nach 9 Wochen liegt er noch bei knapp 50 Prozent. Gegen Delta liegt der Schutz vor einer symptomatischen Erkrankung immerhin noch bei 90 bis 100 Prozent.
Moderna-Impfung: Booster hilft ebenfalls
Bei einer Impfung mit Moderna besteht zwischen zwei bis vier Wochen nach der zweiten Dosis ein Schutz von knapp 50 Prozent gegen eine Omikron-Erkrankung. Dieser nimmt danach ab, nach 19 Wochen liegt der Schutzfaktor praktisch bei null. Gegen Delta wirkt die Impfung aber immerhin noch zu 80 Prozent.
Wie hoch die Booster-Wirkung mit einer weiteren Moderna-Dosis genau ist, konnten die englischen Wissenschaftler nicht eruieren. Dies, weil auf der Insel nur wenige Menschen einen Moderna-Booster erhalten haben.
Daten aus den USA zeigen aber, dass der Moderna-Booster hilft, symptomatische Krankheitsverläufe zu verhindern. Untersuchungen des Impfstoffherstellers selbst steigert eine dritte Dosis den Schutz um den Faktor 37. Auch der US-Immunologe Anthony Fauci sagte erst vor wenigen Tagen, dass die Booster-Impfung von Moderna gut gegen Omikron schützt.
Wie sich der Schutz über längere Zeit entwickelt, konnten die Wissenschaftler noch nicht untersuchen. Dafür wird der Booster noch zu wenig lange verimpft. (zis)