Ein Liebesspiel mit Konsequenzen: Die Polizei hat das junge Paar identifiziert, das auf dem Sitzplatz von Markus Y.* (53) in Balsthal SO Sex hatte und dabei von einer Überwachungskamera gefilmt wurde. Blick berichtete über den Vorfall. «Am Donnerstagabend rief mich ein Polizist an und sagte mir, man habe die beiden Leute ausfindig gemacht», sagt Y. am Freitagmorgen zu Blick.
Passiert war der Akt auf fremdem Grund letztes Wochenende. Es ist mitten in der Nacht, von Freitag auf Samstag. Die Überwachungskamera von Y. zeichnet alles auf. Denn: Regt sich etwas, registriert dies der Bewegungsmelder – und die Kamera beginnt zu filmen.
Rund eine Dreiviertelstunde vergnügen sich der junge Mann und die junge Frau auf der Rattan-Sitzgruppe. Auf dem Grundstück des IT-Fachmannes.
«Die hatten Sex auf unseren Rattansesseln!»
Die Kamera schickt die Aufnahmen direkt an das Handy von Y. Doch der schläft. Erst um 7 Uhr morgens stellt er den Flugmodus aus. Er ist wütend: «Die hatten Sex auf unseren Rattansesseln. Und ich musste mir das auch noch ansehen. Die Bilder gehen mir nie mehr aus dem Kopf», sagte er vor ein paar Tagen zu Blick.
Dass ein fremdes Paar auf seinen Rattan-Möbeln Sex hatte, widerte ihn an: «Auch wenn wir die Möbel desinfizieren und mit dem Dampfreiniger putzen, werden wir sie wohl entsorgen müssen», sagte er. «Wir hatten Freude an der Sitzgruppe. Ich bin sehr genervt.» Zudem sieht Markus Y. seine Privatsphäre «aufs Ärgste verletzt».
Deshalb war für ihn klar – Anzeige. Am Dienstag geht er auf den Polizeiposten von Balsthal und gibt die Anzeige auf. Am Donnerstagabend klingelt das Telefon. «Ein Polizist war dran und sagte mir, dass die Beamten das junge Paar erwischt hätten. Er sei 18, sie 17.» Die Solothurner Kantonspolizei bestätigt Blick am Freitagmorgen, dass die beteiligten Personen ausfindig gemacht worden seien. Weitere Angaben macht die Polizei aber nicht – aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes.
«So etwas geht doch nicht»
Markus Y. will nun, dass das besagte Pärchen einen Denkzettel verpasst kriegt. «Und dass vielleicht auch andere Leute lernen, dass es Grenzen gibt.» Er betont: «So etwas geht doch nicht. Dem jungen Paar muss klar sein, dass man auf einem Privat-Grundstück nichts zu suchen hat – egal für welche Aktivität.»
Hausfriedensbruch kann eine Busse oder – in schweren Fällen – gar eine Freiheitsstrafe nach sich ziehen. Stand jetzt, sagt die Polizei dazu aber nur: «Über das Strafmass entscheidet bei Erwachsenen die Staatsanwaltschaft und bei Jugendlichen die Jugendanwaltschaft.»