Nur Geimpfte und Genesene dürfen Kinder bringen
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Spielgruppe führt 2G ein:Nur Geimpfte und Genesene dürfen Kinder bringen

Kita-Chefin aus Grenchen SO wird nach Einführung von 2G angepöbelt
«Warum muss man so aggressiv reagieren?»

Barbara Banga (58) hat mit ihrem Entscheid, nur noch Kinder von geimpften oder genesenen Eltern in ihrer Kita in Grenchen SO aufzunehmen, in ein Wespennest gestochen. Aber nicht in das der Eltern, Sorgen machen ihr die Impfgegner.
Publiziert: 16.11.2021 um 10:22 Uhr
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Aktualisiert: 16.11.2021 um 10:34 Uhr
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Seit 2016 führt Barbara Banga (58) in Grenchen die Halbtagesspielgruppe Abraxas. Jetzt hat sie für die Eltern der Kinder die 2G-Regel eingeführt.
Foto: Ralph Donghi
Ralph Donghi

Barbara Banga (58) von der Halbtagesspielgruppe Abraxas in Grenchen SO hat entschieden, ab sofort keine Kinder mehr zu betreuen, deren Eltern nicht geimpft oder genesen sind. Zudem darf auch kein Angehöriger oder Freund die Kinder bringen, wenn die Eltern diese 2G-Regel nicht einhalten.

Wie waren nun am Montag die Reaktionen der betroffenen Eltern? «Ein Elternpaar findet meinen Entscheid gut», sagt Barbara Banga. «Es sagte mir, dass sie sich noch diese Woche impfen gehen und ihr Kind in vier Wochen wieder bringen.» Ein Elternpaar würde die 2G-Regel «nicht so gut» finden. «Sie möchten aber ihr Kind weiterhin bringen und überlegen es sich.»

Die meisten Eltern sind laut Barbara Banga geimpft

Von einer Mutter habe sie ein Arztzeugnis erhalten. «Sie ist alleinerziehend und darf sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen», sagt Banga. «Das ist für mich in Ordnung, sie kann ihr Kind weiterhin bringen. Denn sie lässt sich zwei Mal pro Woche in einer Apotheke testen.» Zwei Elternpaare hätten im letzten Jahr Corona gehabt und sich danach nicht impfen lassen. «Sie klären es jetzt ab wegen der Impfung.»

Banga sagt weiter, sie habe von drei Eltern gar «unaufgefordert» Kopien vom Zertifikat erhalten. «Der Rest der Eltern ist geimpft», sagt sie. Davon würden zwei Elternpaare die 2G-Regel dennoch «nicht unbedingt so gut» finden.

2G-Eltern werden vor Öffentlichkeit geschützt

Im Netz teilen sich die Meinungen in den Kommentaren. «Viele Leute begrüssen meinen Entscheid», sagt Banga. Es gäbe aber auch viele Kommentare «unter der Gürtellinie». Das erschüttere sie nicht. «Ich frag mich nur: Warum muss man so aggressiv reagieren?» Sie werde auch nicht beleidigend, wenn jemand ein Impfgegner sei und ihre Haltung nicht nachvollziehen könne.

«Genauso, wie die Impfgegner denken, sich mit ihrem Entscheid zu schützen, schütze ich mit meinem Entscheid die Kinder, Eltern und meine Angestellte, für die ich Verantwortung trage», so Barbara Banga. Deshalb schütze sie die Eltern auch vor der Öffentlichkeit – vor allem vor Impfgegnern. «Nicht, dass geimpfte oder genesene Eltern noch Angst haben müssen, zum Abraxas zu kommen.»

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