Interne Meldung an Mitarbeiter
Aargauer Spital bereitet sich auf schwierige Entscheide vor

Eine interne Mitteilung des Kantonsspitals Baden an die eigenen Mitarbeiter offenbart, dass die Überlastung zu schwierigen Entscheiden führen könnte: «Wie gehen wir mit Patienten um, die kein Covid haben, aber sich in einer lebensbedrohlichen Situation befinden?»
Publiziert: 09.09.2021 um 18:57 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2021 um 13:55 Uhr
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Am Mittwoch richtete sich das Kantonsspital Baden (KSB) – hier ein Foto von März 2020 – an die Mitarbeiter und teilte mit, dass es auf der Intensivstation eng werde.
Foto: Karl-Heinz Hug

Beängstigende Nachricht aus dem Kanton Aargau! Das Kantonsspital Baden (KSB) richtete sich am Mittwoch an Mitarbeiter und teilte mit, dass es auf der Intensivstation eng werde. Fast alle Plätze seien belegt.

Die Mitteilung ist nicht öffentlich, sondern nur für interne Zwecke gedacht. Der Wortlaut der Chatnachricht: «Unsere zehn IPS-Plätze sind derzeit mit acht, meist ungeimpften Covid-Patienten belegt.» Das Nachrichtenportal «Watson» berichtete über den Fall. Die Nachricht sei von der KSB-Spitalleitung versendet worden. «Watson» habe verifizieren können, dass es sich um eine echte Nachricht handle.

Spital stellt sich ethische Frage

Die interne Info enthält noch weitere pikante Punkte. Das Spital stellt sich etwa folgende ethisch komplexe Frage, mit der man «unweigerlich» konfrontiert werde: «Wie gehen wir mit Patienten um, die kein Covid haben, aber sich in einer lebensbedrohlichen Situation befinden?» Dies, weil die Intensivstation wegen den acht Corona-Patienten schon arg am Limit sei.

«Watson» berichtet auch, dass in der Mitteilung die Rede von einer Patientin mit einem Aneurysma sei, die verlegt wurde. «Dies darf kein Dauerzustand werden, denn auch Nicht-Covid-Patienten haben ein Anrecht auf eine adäquate Behandlung respektive einen IPS-Platz», so das Spital in der Nachricht an die Belegschaft.

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Baden schafft zusätzliches Intensivbett

Wegen der akuten Situation will das KSB ab Montag ein zusätzliches Intensivbett schaffen. Es sei aber bloss für «chirurgische Non-Covid-Patienten» angedacht.

Das Portal berichtet, dass die aktuelle Situation nicht nur das Spital Baden in Nöte bringe, sondern den gesamten Kanton. Dazu sei auch ein Anstieg bei den jüngeren Personen zu bemerken, die hospitalisiert werden müssen – und zwar bei den 30- bis 49-Jährigen.

Das KSB hat gegenüber Watson keine Stellung zum Fall nehmen wollen. (nl)

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