«Schadet unseren Kindern»
Aargauer Lehrer sammeln Geld für Klage gegen Maskenpflicht

Zwei Lehrer aus dem Aargau sammeln über 12'000 Franken, damit sie einen Anwalt bezahlen können. Dieser soll eine Klage gegen die Maskenpflicht an Schulen einreichen.
Publiziert: 03.09.2021 um 15:18 Uhr
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Aktualisiert: 18.03.2022 um 08:38 Uhr
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Jérôme Schweizer ist Lehrer an einer Sekundarschule im Kanton Aargau. Er ist gegen die Maskenpflicht an Schulen.
Foto: Google Screenshot

Im Kanton Aargau führte der Kantonsrat am Mittwoch die Maskenpflicht ab der 5. Klasse ein. Damit sind Jérôme Schwyzer (37) aus Suhr und Christof Wittwer (36) aus Erlinsbach SO, beide Aargauer Lehrer, überhaupt nicht einverstanden, schreibt die «Aargauer Zeitung». Mehr noch: Sie wollen gar rechtlich dagegen vorgehen.

Schwyzer ist Sekundarlehrer in Lenzburg. Wittwer unterrichtet an der Primarschule in Staffelbach. Beide sind politisch aktiv. Schwyzer in der SVP Suhr, Wittwer bei der Jungen EVP. Doch die Entscheidung der Aargauer Regierung können sie nicht verstehen.

Geld spenden, um Anwalt zu bezahlen

Die Lehrer schreiben: «Obwohl wir dieses Virus in keiner Weise verharmlosen möchten, sind wir überzeugt, dass dies ganz sicher der falsche Weg ist und unseren Kindern Schaden zufügt – auf verschiedenen Ebenen. Zudem sind wir überzeugt, dass diese Verfügung verfassungswidrig ist.»

Jetzt haben Wittwer und Schwyzer laut der Zeitung einen Spendenaufruf gestartet. Sie wollen mit dem Geld einen Anwalt aus Zürich bezahlen. Dieser soll eine Klage gegen die Maskenpflicht erheben. Besagter Anwalt ist juristischer Berater der «Freunde der Verfassung». Diese setzen sich bei den Referenden gegen das Covid-Gesetz ein.

Bis vor Bundesgericht

Die Lehrer schreiben auf der Seite des Spendenaufrufs: «In nur zwei Tagen sind über CHF 10’000 Franken zusammengekommen.» Bis heute seien es über 12'000 Franken. Doch das genüge noch nicht, da sie die Klage bis vors Bundesgericht ziehen würden.

Schwyzer sagt zur «Aargauer Zeitung»: «Einerseits besucht eine meiner Töchter jetzt die 5. Klasse und ist direkt von der Maskenpflicht betroffen, andererseits halte ich diese Vorschrift für unverhältnismässig, verfassungswidrig und auch verantwortungslos.»

Derzeit grassiert das Coronavirus in den Schulen im Aargau. Seit dem Schulstart wurden 300 Ansteckungen verzeichnet. Das Total der Ansteckungen im Kanton liegt bei über 1100 infizierten Schülerinnen und Schüler.

Keine Angst um seinen Job

Derzeit muss Schwyzer die Maskenpflicht im Klassenzimmer durchsetzen. Er sehe es aber im Schulalltag «pragmatisch» und lasse den Schülern einen gewissen Spielraum.

Angst um seine Stelle habe er nicht. «Wenn meine Haltung zu einer Entlassung führen würde, müsste ich das akzeptieren, so schade das auch wäre.» (was)

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