Mitte August marschieren Corona-Skeptiker in Olten SO auf. Rund 300 Massnahmenkritiker demonstrieren friedlich – bis sie auf rund 25 Gegendemonstranten treffen.
Bei der Konfrontation kommt es zu Angriffen auf die Gegenseite. Ein Gegendemonstrant wird von einer Flasche am Kopf getroffen. Er erleidet eine Schnittwunde.
Einsatz sorgte für Aufregung
Mehrere Monate nach dem Angriff konnte die Kantonspolizei Solothurn nun den Flaschenwerfer ermitteln. Es handle sich um einen 34-jährigen Schweizer, schreibt die Kantonspolizei in einer Mitteilung. Dieser sei aber nicht im Kanton Solothurn wohnhaft. Der Flaschenwerfer hat eine Anzeige wegen Körperverletzung mit einem gefährlichen Gegenstand am Hals.
Der Flaschenwurf sorgte unmittelbar nach der Demo für Kritik an der Polizei. Obwohl Beamte der Kantonspolizei den Angriff beobachteten, griffen sie nicht ein. Die Polizei räumte im Nachgang ein, dass der Einsatz «intern aufgearbeitet» werden müsse. Neue Aufträge hätten es den Beamten verunmöglicht, die Personalien des Täters und Opfers festzustellen. Die Situation sei unübersichtlich gewesen.
Polizei überrascht
Das Opfer sei zweimal von der Polizei angesprochen worden, auch habe es Hilfe angeboten bekommen. Der Mann habe aber gesagt, dass er mit der Polizei nichts zu tun haben wolle.
Die Polizei sei von der «Vehemenz der Provokationen der Gegendemonstranten» gefordert worden, hiess es von der Polizei weiter. So hätten die Beamten nicht nur den Umzug schützen müssen, sondern auch Blockaden wegräumen und direkte Konfrontationen unterbinden müssen. (zis)