In Olten SO marschierten am Samstag Corona-Skeptiker auf, gleichzeitig formierten sich in der Kleinstadt auch Gegendemonstranten. Die Demonstration verlief zunächst friedlich. Bis die rund 300 Massnahmenkritiker und etwa 24 Gegendemonstranten aneinandergerieten. Dabei wurde ein Gegendemonstrant mit einer Flasche am Kopf verletzt. Der Thurgauer erlitt eine Schnittwunde am Kopf. «Das muss wohl genäht werden», sagt der Mann zu Blick.
Nun nimmt auch die Solothurner Polizei zum Vorfall Stellung und räumt ein, dass der komplette Einsatz «intern aufgearbeitet» werden müsse. «Insbesondere in den sozialen Medien wird ein Vorfall mit einer leicht verletzten Person rege diskutiert», schreibt die Kantonspolizei Solothurn in einer Medienmitteilung.
Opfer wollte keine Hilfe von der Polizei
Die Flaschenattacke sei von der Polizei beobachtet und die beteiligten Personen angesprochen worden. «Neue Aufträge an die Polizeikräfte verunmöglichten es, die Personalien festzustellen», teilt die Kantonspolizei mit. Zu diesem Zeitpunkt war den Beamten die Verletzung allerdings nicht bekannt und die Situation unübersichtlich. Das Opfer sei zweimal von der Polizei angesprochen worden, auch habe es Hilfe angeboten bekommen – doch der Mann habe gesagt, dass er mit der Polizei nichts zu tun haben wolle.
Offenbar war der ganze Einsatz für die Polizei kein einfacher. «Die Polizei war von der Vehemenz der Provokationen der Gegendemonstranten gefordert», schreibt die Kapo. Ab Mitte des Demonstrationsverlaufs musste sie Blockaden der Umzugsroute und direkte Konfrontationen zwischen den beiden Gruppierungen unterbinden.
Stadt erteilte Bewilligung sehr kurzfristig
Im Vorfeld der Demo war kein Gesuch für eine Bewilligung eingegangen. Kurz vor 14 Uhr versammelten sich auf dem Ildefonsplatz rund 300 Personen. Dort wurde den Organisatoren durch Vertreter der Stadtbehörden kurzfristig eine Bewilligung mit einer Umzugsrute erteilt. Die anwesenden Polizisten waren entlang der Route präsent. Gegen 16 Uhr löste sich die Kundgebung auf, und die Einsatzkräfte zogen sich aus dem öffentlichen Raum zurück.