Seine linke Gesichtshälfte ist geschwollen und leuchtet in allen Farben, als er die Türe öffnet: Albert S.* (71) aus Dulliken SO ist letzten Dienstag bei einem Raubüberfall wortwörtlich mit einem blauen Auge davongekommen. Erst am Samstag wurde der Rentner aus dem Spital entlassen und sagt: «Der Schock sitzt schon noch tief.»
Geschehen ist der brutale Überfall am Nachmittag: Kurz vor 15 Uhr kehrte der Rentner heim und ahnte nichts Böses. «Ich bin mit dem Lift in den obersten Stock gefahren, habe die Türe aufgeschlossen und bin in meine Wohnung eingetreten», berichtet er. «Als ich die Türe schliessen wollte, knallte es. Drei Männer haben von aussen die Türe aufgedrückt und sind eingedrungen.»
Eine Faust mitten ins Gesicht
Zwei der maskierten Gestalten hätten ihn zu Boden gedrückt, während eine dritte Person ins Büro geeilt sei: «Mit Klebeband haben die mir den Kopf eingebunden: die Augen, die Nase und den Mund. Dann bin ich wütend geworden und habe kaum mehr Luft gekriegt. Deswegen habe ich begonnen zu schreien und wild um mich zu schlagen.»
Die beiden Räuber liessen von dem tobenden Mann ab – doch Albert S. hatte die Rechnung ohne den dritten Gauner gemacht. «Als ich aufstehen wollte, ist der mir aus dem Büro entgegengekommen. Er hat mir dann mit der Faust ins Gesicht geschlagen, bevor er geflüchtet ist», erzählt er weiter. Der Verletzte habe sich zuerst wieder sammeln müssen, erinnert er sich: «Aber dann habe ich den Notruf gewählt und bin auf die Terrasse raus. Von da aus konnte ich den BMW-Kombi der Einbrecher sehen und der Polizei das Kennzeichen sowie die Fahrtrichtung durchgeben.»
Haben die Räuber das grosse Geld gewittert?
Kurze Zeit später seien die Einsatzkräfte bei ihm daheim zum Glück auch schon eingetroffen. «Es war alles voller Blut, und ich wurde mit der Ambulanz ins Spital gebracht. Mein Jochbein ist gebrochen, und ich musste operiert werden», sagt der 71-Jährige, der noch immer eine eigene Firma führt. Während sich die Kantonspolizei Solothurn noch nicht zu einem möglichen Motiv äussern will, mutmasst der Geschäftsmann, dass die Diebe bei ihm wohl Geld gewittert und ihn als einfaches Opfer eingeschätzt hätten.
Doch weit gefehlt: Lediglich eine Armbanduhr und einen Schlüsselbund haben sie laut Albert S. entwenden können, wobei Letzterer unweit des Mehrfamilienhauses im Rasen wiedergefunden wurde.
Jetzt sitzen die Rumänen im Knast
Auch die Flucht mit dem kläglichen Rest der Beute endete schliesslich rasch: Dank der schnellen Reaktion des Rentners konnten die drei mutmasslichen Täter zwischen 34 und 53 Jahren kurze Zeit später beim Autobahnanschluss Aarau-West verhaftet werden. Laut dem Regionalsender Tele M1 sitzen die Rumänen nun vorerst für mindestens drei Monate in U-Haft.
* Name bekannt
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