Tochter (16) und Audi vermisst – Aargauer machte Jagd auf angebliche Kidnapperin
Mädchen wurde in Deutschland wieder gefunden

Im Kanton Aargau wurde eine 16-jährige Jugendliche vermisst. Seit drei Tagen fehlte von Arta N.* jede Spur. Sie soll entführt worden sein, hiess es. Auf Facebook ging ein Video des Vaters viral – er kündigte Selbstjustiz an. Jetzt wurden die Mädchen gefunden!
Publiziert: 15.02.2024 um 20:24 Uhr
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Aktualisiert: 16.02.2024 um 08:51 Uhr
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Seit Tagen schon suchte die Familie verzweifelt nach Arta N.* (16).
Foto: zVg

Gute Nachrichten von der Familie von Arta N.* (16): Das vermisste Mädchen aus dem Aargau wurde am Donnerstagabend in Deutschland gefunden! «Sie und ihre Kollegin wurden in Bremen von der Polizei aufgegriffen», bestätigt ihr Bruder Aron N.* (24) am Freitagmorgen gegenüber Blick. Dies, weil sein Vater dort auf der Suche gewesen sei und den Beamten Tipps gegeben habe. «Auch der rote Audi wurde gefunden. Doch das Wichtigste ist: Niemand ist verletzt.»

Verzweiflung sprach aus der Stimme von Aron N., als er am Donnerstag mit Blick telefonierte: «Ich möchte einfach, dass sie gesund wieder nach Hause kommt.» Gemeint war seine Schwester Arta N. – sie war seit Dienstag im Kanton Aargau vermisst.

Um das Verschwinden der Jugendlichen rankten sich derweil Gerüchte und ihre Familie lief Sturm, denn: Sie war mit dem Auto ihres Bruders getürmt und besitze noch keinen Führerausweis. Fotos des auffälligen Gefährts in Rot wurden seit einigen Tagen auf Facebook, Instagram und Tiktok herumgereicht.

«Ich weiss nicht, warum sie so etwas abzieht»

In einem dazugehörigen Post versuchte die Familie, Arta N. zu erreichen. Sie soll zusammen mit einer Freundin das Weite gesucht haben. «Ich gehe davon aus, dass sie von der Freundin manipuliert und überzeugt wurde, zu verschwinden», sagte Aron N. «Ich weiss wirklich nicht, warum sie so etwas abzieht!»

Seine Schwester soll die Freundin, die Patientin in einer Suchtklinik gewesen sein soll, dort abgeholt haben. Danach fehlte von den beiden jede Spur. Aron N. vermutete, dass seine Schwester und ihre Freundin sich über Romanshorn TG per Fähre nach Deutschland abgesetzt hatten.

Vater drohte – Polizei war aktiv

Auch der Vater der Vermissten, Arvit N. (52), war der Verzweiflung nahe. Darum hatte er sich entschieden, auf Facebook ein Video zu publizieren. Man sah den Mann im Auto sitzen. Er sagte auf Albanisch: «Meine Tochter wurde entführt. Ab jetzt schaue ich nicht mehr auf Gesetz, Staat oder Polizei. Ich ziehe jetzt mein Ding durch – zusammen mit meinen Albanern.»

Warum und wohin der Teenager verschwunden war, wusste zuerst niemand. Nicht einmal die Kantonspolizei Aargau. «Wir wissen davon und bestätigen, dass es einen Vermisstenfall gibt», sagte Sprecherin Lisa Wickihalter.

Nun die Auffindung. Aron T.: «Wir wissen noch nicht, warum die beiden Mädchen das getan haben. Es war wohl einfach ihre Naivität.» Sie seien jetzt beide noch bei der Polizei in Deutschland. «Meine Eltern sind nun auch dort», so der Bruder von Arta N. «Ich hoffe, dass sie alle bald wieder nach Hause kommen können.»

* Name geändert 

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