Stadt will 27'000 Franken
Frau kickt Blitzer in Aarau um – muss sie jetzt in Haft?

Im Bezirk Aarau hat eine Frau im Vorbeigehen ein Geschwindigkeitsmessgerät der Polizei umgetreten. Noch vor Ort geschnappt, wurde sie der Staatsanwaltschaft übergeben. Diese fordert nun eine Haftstrafe.
Publiziert: 12.04.2024 um 18:30 Uhr
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Eine Frau hat im Vorbeigehen das Messgerät der Aarauer Stadtpolizei umgekickt. (Symbolbild)
Foto: Keystone

Geschwindigkeitsmessungen der Polizei sind keine Seltenheit. So werden auch im Bezirk Aarau regelmässig die Messgeräte aufgestellt. Doch dieses Jahr mussten die Polizisten eine ungewollte Pause einlegen. Der Grund: Das Gerät ist kaputt, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.

Oder wie es die Gemeindeverwaltung Oberentfelden in einer Mitteilung formuliert: «Im ersten Quartal konnte die Stadtpolizei Aarau in Oberentfelden nur eine Geschwindigkeitsmessung durchführen, da das Messgerät bei einem Einsatz mutwillig beschädigt wurde.» Die Messungen würden jedoch selbstverständlich nachgeholt.

Sachschaden beläuft sich auf 27'000 Franken

Auf Anfrage der «Aargauer Zeitung» bestätigte die Stadtpolizei Aarau den Vorfall und erklärte, dass das Gerät Mitte Februar beschädigt worden war. Eine Frau (41), die sich gegenüber der Polizei schon öfters auffällig verhalten hatte, hatte im Vorbeigehen das Messgerät mit einem Kick ausser Gefecht gesetzt. Daraufhin fiel es um. Kamera und Objektiv des Geräts gingen dabei ebenso kaputt wie die Übertragungseinheit.

Die Täterin wurde noch vor Ort geschnappt und bei der Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau angezeigt. Delikt: Sachbeschädigung. Es handle sich nicht um eine leichte Sache, denn der Schaden belaufe sich auf 27'000 Franken. 

Staatsanwaltschaft fordert Haftstrafe

Wenn ein Sachschaden eine Summe von 10'000 Franken übersteigt, kann eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren in Betracht gezogen werden. «Die Staatsanwaltschaft fordert 10 Monate unbedingte Freiheitsstrafe und das Auferlegen der Verfahrenskosten und der Anklagegebühren für die Beschuldigte», wie die Staatsanwaltschaft gegenüber der «Aargauer Zeitung» berichtet. Die Stadt Aarau habe sich als Zivilklägerin ebenfalls hinzugeschaltet. Diese fordert die Summe von 27'000 gerichtlich nun von der Frau zurück. Wann die Verhandlung am Bezirksgericht Aarau stattfindet, ist noch nicht bekannt.

Den Verlust eines Blitzers musste 2022 bereits die Zuger Polizei hinnehmen, als ein Messgerät umgekippt mitten auf der Strasse in Baar ZG landete. Damals hatte Polizei den Sachschaden allerdings selbst verschuldet. Bei einem Wendemanöver war der Anhänger mit Blitzer umgefallen. (mgf)

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