«Sie wackelten und Maja weinte, weil sie nicht richtig essen konnte»
Mutter muss vor Gericht, weil sie Tochter Milchzähne zog

Im Kindergarten erzählte ein Mädchen, ihre Mutter habe ihr die Schneidezähne mit der Zange gezogen. Das Betreuungsteam machte eine Gefährdungsmeldung. Jetzt wurde der Fall vor Gericht verhandelt.
Publiziert: 13.12.2022 um 10:40 Uhr
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Aktualisiert: 13.12.2022 um 16:47 Uhr
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Am Montag wurde vor dem Bezirksgericht Lenzburg AG ein aussergewöhnlicher Fall verhandelt.
Foto: Peter Gerber

Der erste Wackelzahn ist cool. Die erste Zahnlücke ist noch cooler. Und am coolsten ist es, wenn die Zahnfee dann auch noch besonders grosszügig war. Weil die Milchzähne nicht immer von alleine rausfallen, helfen Eltern immer wieder etwas nach.

So tat es auch eine Aargauer Mutter (35), wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Die gebürtige Tansanierin zog ihrer fünfjährigen Tochter 2020 die beiden Schneidezähne. Am Tag darauf sei das Mädchen mit geschwollenem Mund im Kindergarten erschienen. «Mama hat mir die Zähne mit der Zange gezogen», habe sie erzählt.

Das Betreuungsteam war alarmiert und machte eine Gefährdungsmeldung. Aus Sicht der Betreuungspersonen hätten die Zähne nicht gezogen werden müssen. Am Montag wurde der Vorfall vor dem Bezirksgericht Lenzburg verhandelt.

Faden statt Zange

Die Tansanierin bestätigte, die Zähne gezogen zu haben. «Sie wackelten und Maja weinte, weil sie nicht richtig essen konnte», sagte sie. Allerdings habe sie nicht zur Zange gegriffen, sondern die Zähne mit einem Faden gezogen. Ihr Lebenspartner konnte das bestätigen. Die Verteidigung forderte einen Freispruch.

Dem gab das Gericht statt. Bemängelt wurde, dass seitens des Kindergartens keine zahnärztliche Untersuchung veranlasst wurde. Ausserdem machte eine der Betreuungspersonen vor Gericht zeitlich ungenaue Angaben. (hei)

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