Corona-Ausbruch in Aargauer Altersheim
«Vor zwei Jahren hätte ein solch massiver Ausbruch alle in Panik versetzt»

In einem Aargauer Alterszentrum gab es einen Corona-Ausbruch. Sorgen machen sich die Betreiber aber nicht. Vor einem Jahr wäre das aber noch anders gewesen.
Publiziert: 27.10.2022 um 17:20 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2022 um 18:27 Uhr
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Infolge einer neuen Corona-Welle erkranken wieder vermehrt Menschen an dem Virus.
Foto: keystone-sda.ch

Das Pandemiegeschehen in der Schweiz wird aktuell von der Omikron-Variante BA.5 dominiert. Doch eine neue, ansteckendere Untervariante namens BQ.1.1 ist rasant auf dem Vormarsch. Sie dürfte in den kommenden Wochen auch in der Schweiz Überhand nehmen, warnt der oberste Kantonsarzt Rudolf Hauri (62) im Blick-Interview. «Sie wird die jetzige Corona-Welle wieder beflügeln.»

Von dieser Welle ist auch ein Aargauer Alterszentrum betroffen: Neben 21 Bewohnerinnen und Bewohner sind auch mehrere Angestellte des Alterszentrums Klostermatte an dem Virus erkrankt.

Gut ein Fünftel der Bewohner seien davon betroffen, bestätigt Andre Rotzetter (63), Geschäftsführer des Vereins für Altersbetreuung im Oberen Fricktal (VAOF), gegenüber der «Aargauer Zeitung». Das Alterszentrum habe seine Massnahmen wieder verschärft. Neben der Wiedereinführung der Maskenpflicht dürften auch keine Getränke oder Esswaren in der Cafeteria konsumiert werden. In besonders betroffenen Stationen werde das Tragen einer FFP2-Maske verlangt.

Neuer Impfstoff schützt gegen Delta und Omikron

Allzu grosse Sorgen macht sich der Heimleiter aber nicht. «Bei den meisten Personen sind die Verläufe mild», sagt Rotzetter zur «Aargauer Zeitung». Auch gehöre der Umgang mit Corona heutzutage «zum Alltagsgeschäft». Das war nicht immer so. «Vor zwei Jahren hätte ein solch massiver Ausbruch alle in Panik versetzt», erklärt er weiter. Inzwischen habe man aber Corona im Griff.

Die beste Schutzmöglichkeit sei immer noch die Impfung. Davon ist Andre Rotzetter überzeugt. Im Alterszentrum werden die Bewohner nun mit dem neuen Impfstoff schon zum zweiten Mal geboostert. Seit etwa zwei Wochen wird der in der Schweiz neue bivalente Impfstoff geimpft. Dieser soll sowohl vor der Delta- als auch vor der Omikron-Variante schützen.

Wiederanstieg der Fallzahlen vermutet

Die Situation will der Zentrumsleiter trotzdem nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn paralle zu Corona beginne nun die Erkältungs- und Grippesaison, sagt Rotzetter. «Omikron- und Grippeviren zusammen können zu schwierigen Situationen in den Betrieben führen.»

Auch in Expertenkreisen wird mit einer erneuten Verschärfung der Gesundheitslage gerechnet. «BQ.1.1 ist eine Variante, die existierende Immunität teilweise unterlaufen kann», erklärt Biophysiker Richard Neher von der Universität Basel gegenüber Blick. «Die Variante nimmt seit einiger Zeit an Häufigkeit zu.» In dieser Hinsicht prognostiziert er: «Zusammen mit dem Beginn der kalten Jahreszeit könnte dies wieder zu einem Anstieg der Fallzahlen führen.» (hei)

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