Wie steht es um das Coronavirus? Der Ukraine-Krieg, die drohende Energiekrise und der Abstimmungssonntag überstrahlen zurzeit alles in den Nachrichten. Nun weckt jedoch die Omikron-Untervariante BA.2.75.2 die Aufmerksamkeit der Corona-Forscher.
Auf besonderes Interesse stösst eine Studie aus Schweden. Diese kam zum Schluss, dass die Omikron-Untervariante den Antikörpern auszuweichen vermag. Heisst: Die Impfungen oder frühere Ansteckungen verlieren einen Teil ihres Effekts.
Benjamin Murrell und Daniel Sheward vom renommierten Karolinska Institutet in Stockholm führten die Studie durch. Im «Spiegel» erklären sie: «Bei der gleichen Menge an Antikörpern im Blut, infiziert diese neue Untervariante die Zellen leichter als die Omikron-Variante BA.5.»
«Infektionswelle im Herbst ist möglich»
Marco Binder, Virologe am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, stellt aber klar: «Es geht bei diesen neuen Varianten nicht darum, dass wir Todesfälle und Zustände wie in Bergamo befürchten müssten.» Aber: «Es könnte gut sein, dass man sich mit einer höheren Wahrscheinlichkeit ansteckt und dass viele Menschen in kurzer Zeit krank werden.»
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schreibt auf Blick-Anfrage, dass in der Schweiz bisher zehn Corona-Fälle mit der BA.2.75.2-Variante bekannt sind. «Eine Infektionswelle im Herbst in der Schweiz mit einer dieser Untervarianten ist möglich.» Aber auch das BAG betont, dass die Omikron-Untervariante zu keiner schwereren Erkrankung führt als die bisherigen Omikron-Varianten.
Und wie ist die allgemeine Corona-Lage in der Schweiz? «Gemäss der Einschätzung der letzten Woche ist die epidemiologische Situation aktuell stabil.»