Auf Pannenstreifen eingeschlafen
Aargauer kassiert 10'000 Franken Strafe wegen Nickerchen

Ein Aargauer fuhr auf der A2 auf einen Pannenstreifen, weil er sich müde fühlte. Da schlief er ein – und bekam prompt eine Busse. Dagegen wehrte er sich – bis vors Bundesgericht. Ohne Erfolg.
Publiziert: 01.09.2023 um 18:27 Uhr
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Aktualisiert: 02.09.2023 um 14:27 Uhr
Auf der A2 bei Stans fuhr der Fahrzeuglenker auf den Pannenstreifen und schlief ein — das kam ihn teuer zu stehen.
Foto: Keystone

Dieses Nickerchen kam einen Aargauer Autofahrer teuer zu stehen. Kurz vor der Autobahnausfahrt Stans Süd überkam den Mann die Müdigkeit. Weiterfahrt? Unmöglich!

Er entschloss sich, mit seinem Geländefahrzeug inklusive Anhänger auf dem Pannenstreifen eine kurze Pause einzulegen und schlief sofort ein. Wohl das teuerste Schläfchen, dass der Mann je halten wird. Laut der «Aargauer Zeitung» kostete ihn die kurze Pause schlappe 10'000 Franken bedingte Geldstrafe sowie 2600 Franken Busse.

Bis vors Bundesgericht gezogen

Die Nidwaldner Staatsanwaltschaft verurteilte den Mann, der auf dem Weg von Chiasso zurück in den Aargau war, wegen «des fahrlässigen Führens eines Motorfahrzeuges in fahrunfähigem Zustand». Zusätzlich wurde er der einfachen Verkehrsregelverletzung durch «unerlaubtes Halten auf dem Pannenstreifen» schuldig gesprochen.

Dieses Urteil passte ihm nicht, weswegen er ans Nidwaldner Kantonsgericht weiterzog. Da erlangte der schläfrige Autofahrer einen Teilerfolg: Eine bedingte Geldstrafe von 2850 Franken sowie eine Busse von 850 Franken hätte er nun bezahlen sollen. Doch das war ihm noch zu hoch, also zog er weiter.

Müdigkeit grosses Problem

Das Nidwaldner Obergericht wies seine Beschwerde zurück, weshalb er direkt weiter ans Bundesgericht zog. Sein Urteil soll an die erste Instanz zurückgewiesen werden. Höchstens soll ihm eine Busse von 200 Franken auferlegt werden. Das Bundesgericht schmetterte seine Beschwerde ab. Fazit: 10'000 Franken bedingte Geldstrafe, 2600 Franken Busse sowie rund 3000 Franken Gerichtskosten, die der Autofahrer nun zu bezahlen hat.

Dabei hatte der Mann eigentlich die richtige Intuition gehabt. Bei Müdigkeit nicht mehr weiterfahren. Denn: Sekundenschlaf ist auf Schweizer Strassen ein grosses Problem. Auf Anfrage der «Aargauer Zeitung» schreibt die Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU: «Generell gehen wir davon aus, dass bei rund zehn Prozent aller Unfälle im Strassenverkehr Müdigkeit im Spiel ist.»

Allein im Jahr 2020 gab es in der Schweiz sieben Tote und über 100 Schwerverletzte im Zusammenhang mit Müdigkeit im Verkehr, wie ein Bericht der BFU zeigt. Dies seien rund 3,5 Prozent aller Todesopfer bei schweren Unfällen von Motorfahzeuglenkenden. (jl)

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