Marco Sieber hebt ab
Dieser Schweizer wird fürs Weltall ausgebildet

Die Schweiz hat wieder einen angehenden Astronauten. Der 33-jährige Schweizer Marco Sieber wird von der Europäischen Raumfahrtbehörde für Missionen im Weltall ausgebildet, wie die ESA am Mittwoch mitteilte.
Publiziert: 23.11.2022 um 16:31 Uhr
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Aktualisiert: 24.11.2022 um 07:52 Uhr
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Der Schweizer Marco Sieber wird von der Europäischen Raumfahrtbehörde für Missionen im Weltall ausgebildet.
Foto: Screenshot ESA

Die Schweiz hat wieder einen angehenden Astronauten! Wie die Europäische Raumfahrtbehörde (ESA) mitteilt, wird der Schweizer Marco Sieber (33) von der Raumfahrtbehörde für Missionen im Weltall ausgebildet.

Damit schaffte der Schweizer den Sprung gemäss den Angaben als einer von mehr als 22'500 Kandidatinnen und Kandidaten für eine Ausbildung bei der ESA. Die Ausbildung erfolge im Hinblick auf Missionen zur Internationalen Raumstation und darüber hinaus, hiess es weiter. Die ausgewählten Kandidaten werden im Frühjahr 2023 eine zwölfmonatige Grundausbildung im Europäischen Astronautenzentrum der ESA beginnen.

Der angehende Astronaut ist damit der zweite Schweizer, der ins All fliegen wird. Der Waadtländer Claude Nicollier (78) ist der erste und bisher einzige Schweizer, der in den Weltraum flog. Der Astrophysiker und Militärpilot absolvierte mit dem US-Space Shuttle vier Raumflüge. Insgesamt verbrachte er über tausend Stunden im All – unter anderem war er auf einem achtstündigen Weltraumspaziergang, auf dem er das Weltraumteleskop «Hubble» reparierte.

Doktortitel, Chefarzt und Privatpilot – Siebers Lebenslauf hat es in sich

Sieber schloss 2007 in Burgdorf im Berner Emmental das Gymnasium ab. Es folgte eine Ausbildung als Fallschirmaufklärer des Kommandos Spezialkräfte der Schweizer Armee, wo er den militärischen Rang des Wachtmeisters erreichte.

Danach absolvierte der Schweizer ein Medizinstudium an der Universität Bern und erlangte 2015 den Doktortitel in Medizin. Seine Doktorarbeit befasste sich mit robotergestützter Chirurgie, und er wurde mit der besten Abschlussprüfung für sein Arztdiplom ausgezeichnet.

Nach diversen Stellen als Arzt, unter anderem in der Traumatologie, der Anästhesie oder als Chefarzt der Swisscoy (Schweizer Armee) für die KFOR (Kosovo) geworden war, arbeitete der angehende Astronaut zuletzt als Notarzt in der Helikopter-Rettung und ein Jahr später als Assistenzarzt in der Urologie am Spital Biel BE.

Laut ESA-Steckbrief besitzt Sieber zudem eine Privatpilotenlizenz. In seiner Freizeit ist er Abenteuersportler und betreibt unter anderem Fallschirmspringen, Gleitschirmfliegen, Tauchen, Skitouren und Kitesurfen. Neben seinen Muttersprachen Deutsch und Schweizerdeutsch spricht Sieber auch Englisch und Französisch.

Die Schweiz wird sich mit gut 600 Millionen Franken an neuen Programmen der Europäischen Weltraumorganisation ESA beteiligen. Die Staatssekretärin für Bildung, Forschung und Innovation, Martina Hirayama, nahm am Dienstag und Mittwoch in Paris an der ESA-Ministerratstagung teil. (SDA/dzc)

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