Ein Multi-Milliardengeschäft
Esa-Chef will den Mond schon in 10 Jahren ausbeuten

Der Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation will den Mond wirtschaftlich nutzen: Der Himmelskörper verfügt über grosse Vorkommen an seltenen Metallen.
Publiziert: 19.09.2022 um 07:45 Uhr
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Aktualisiert: 20.09.2022 um 10:02 Uhr
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Die Erde ist nicht genug ...
Foto: AFP/Getty Images

Der weltweite Rohstoff- und Konsumhunger könnte die Menschheit schon bald weg von der Erde hinaus in den Weltraum führen. Der Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation (Esa), Josef Aschbacher (60), sieht in der Erschliessung des Mondes grosse Chancen. «Wir haben eine gewisse Vorstellung, welche ökonomischen Vorteile uns das bringen kann», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Auf dem Mond könnten seltene Metalle wie Gold, Platin und Silizium abgebaut oder das Gas Helium-3 gewonnen werden. Helium-3 gilt als idealer Brennstoff für Atomkraftwerke. Der grosse Vorteil: Beim Kernspaltungsprozess von Helium-3 fällt so gut wie keine Radioaktivität an.

Wie bei Kolumbus?

Auf der Erde verhindert das Magnetfeld, dass Helium-3 in verwertbaren Mengen vorkommt. Das volle Potenzial der Mond-Ressourcen könne momentan noch nicht ganz abgeschätzt werden, so Aschbacher. «Ich bin aber persönlich überzeugt, dass es sich lohnt.»

Der Mond werde sich zu einem neuen Wirtschaftsraum entwickeln, der im nächsten Jahrzehnt voll zur Blüte gelangen werde. «Wir stehen erst am Beginn, dieses Mal den Mond nachhaltig für unsere Projekte zu nutzen. Als Kolumbus nach Amerika kam, wusste er zunächst auch nicht, was das alles heisst.»

Multi-Milliardengeschäft

Die Esa ist am «Artemis»-Programm der US-Raumfahrtagentur Nasa beteiligt, mit der wieder Menschen auf den Mond gebracht werden sollen. Auch ein Europäer soll den Erdtrabanten betreten, das ist aber noch nicht abschliessend geklärt.

Experten sehen im Rohstoffabbau auf dem Mond ein künftiges Multi-Milliardengeschäft. Doch auch der Aufbau einer Mondbasis samt Betrieb von Minen sowie einer Raumstation dürfte Investitionen im zweistelligen Milliardenbereich voraussetzen.

Die US-Raumfahrtsbehörde Nasa arbeiten im Rahmen des Projekts «Catalyst» bereits seit Jahren daran, gemeinsam mit Privatunternehmen die nötigen Technologien und Fahrzeuge zu entwickeln. (SDA/smt)

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