Polizisten eskortieren Aktivisten aus dem Wald
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Grosser Einsatz in Rümlang ZH:Polizisten eskortieren Aktivisten aus dem Wald

Landet der Fall von Rümlang ZH vor Gericht?
Waldbesetzer wollen Räumungsaktion nicht zahlen

Die Räumung eines Waldstücks in Rümlang ZH kostete einen fünfstelligen Betrag. Die Zürcher Sicherheitsdirektion will, dass die Waldbesetzer das Geld für die Räumungsaktion zahlen. Doch die denken überhaupt nicht daran.
Publiziert: 08.05.2024 um 09:33 Uhr
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Im vergangenen April räumte die Polizei in Rümlang eine Waldbesetzung.
Foto: MICHAEL BUHOLZER

Die Waldbesetzer, die vor einem Jahr die Rodung eines Waldstücks in Rümlang ZH verhindern wollten, ziehen vor Gericht. Sie weigern sich, die Rechnung für die Polizeiaktion zu bezahlen. «Falls nötig» wollen sie bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen.

Die Zürcher Sicherheitsdirektion teilte den Besetzerinnen und Besetzern mit, dass sie an der Kostenüberwälzung für die polizeiliche Räumung festhalten werde. Es handelt sich um Kosten im fünfstelligen Bereich, gleichmässig aufgeteilt auf 14 Personen.

Wie die Aktivisten am Mittwoch mitteilten, wollen sie den Fall nun weiterziehen, vorerst ans Verwaltungsgericht. «Falls nötig» wollen sie aber auch vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Die Aktivistinnen und Aktivisten argumentieren, dass es bisher keine rechtskräftigen Urteile gegen sie gebe. Die Polizei betreibe «bewusste Einschüchterungstaktik».

Bauschutt-Deponie wird trotzdem gebaut

Aktivisten eine Rechnung für den Polizeieinsatz zu schicken, war dem Kanton Zürich allerdings bereits zum Zeitpunkt der Waldbesetzung im vergangenen Frühling gesetzlich erlaubt. Die Stimmberechtigten unterstützten diese Haltung zudem im März dieses Jahres. Sie entschieden, dass Polizeikosten abgewälzt werden sollen, wenn die Verursacher «vorsätzlich handelten».

Mit der zwei Wochen dauernden Waldbesetzung im vergangenen Frühling hatten Aktivistinnen und Aktivisten gegen die Erweiterung einer Bauschuttdeponie demonstriert. Bei der Räumung wurden elf Schweizerinnen und Schweizer angezeigt, drei weitere verhaftet.

Gebaut wird die Deponieerweiterung für Bauschutt voraussichtlich trotzdem. Bis am 21. Juni liegen die Pläne öffentlich auf. (SDA)

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