Das Instagram-Bild war ein Aufreger: Fussballstar David Beckham zeigte sich kürzlich, wie er seine Tochter Harper (10) auf den Mund küsste. Das Foto schaffte es in die Medien, und alle Welt fragte sich: Darf er das? Und: Dürfen Mütter und Väter das?
Auch Blick ist dem nachgegangen und befragte die Leserschaft sowie Mütter, Väter und Expertinnen. So viel sei schon verraten: Die Meinungen gehen weit auseinander.
«Im Zweifel nein»
Zur Eher-nein-Fraktion gehört Markus Theunert (49), Vater einer achtjährigen Tochter und Gesamtleiter von männer.ch, dem Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen. Er küsst sein Kind nicht auf den Mund und sagt: «Ich finde Küsse auf die Wange oder Stirn passender.» Unabhängig vom Geschlecht des Elternteils sollte man zurückhaltend sein. Das sei besser, als eine Grenzüberschreitung zu riskieren.
Anderen Vorschriften machen will Theunert aber nicht. Er sagt: «Schlussendlich kommt es ganz auf die Familienkultur an.» Der Basler findet aber auch, dass das Wohl des Kindes an erster Stelle steht – und nicht, was den Eltern passt: «Wenn ein Kind keinen Kuss auf die Lippen möchte, muss man das respektieren.»
Noch klarer ist die Sache für Blick-Leserin Franziska Maurer (57), sie ist selber nicht Mutter: «Küsse auf den Mund gehen gar nicht!» Diese Art der Intimität habe in der Eltern-Kind-Beziehung nichts zu suchen. Solche Küsse seien für Liebespaare reserviert.
«Müntschi? Kein Problem»
Doch es gibt auch ganz andere Stimmen. Blick-Leser Sandro Müller gehört zum Ja-Lager und ist vierfacher Vater von Kindern zwischen zwei und zehn Jahren. Er sagt: «Ich gebe ihnen ein Gute-Nacht-Müntschi auf die Lippen – dabei sehe ich nichts Verwerfliches oder gar einen sexuellen Hintergrund.» Es sei jedoch ganz wichtig zu respektieren, wenn Kinder es nicht mehr wünschen – was bei seinem zehnjährigen Sohn langsam der Fall sei.
Auch die dreifache Mutter und Blick-Leserin Manuela Neuwirth (56) hält es bei ihrem Sohn so. Sonst ist ihre Meinung aber klar: Der Eltern-Kind-Mundkuss sei ein Zeichen der Zuneigung, auch im Erwachsenenalter: «Meinen Töchtern (29 und 31) ist es wichtig, dass ich sie auf den Mund küsse», sagt sie. Sie findet es schön, wenn dies auch andere so machen. Wem das nicht passe, der habe selber ein Problem.
Und was meinen die Expertinnen?
«Fragt die Kinder!»
Die Psychologin Laurence Bagnoud-Roth ist kritisch. Vater und Mutter legten in der Familie die Regeln fest. «Der Kuss auf den Mund ist also de facto ein wenig von den Eltern aufgezwungen», sagt sie. Das könne zu Verwirrung führen: Das Kind weiss dann nicht, wen es küssen darf und wen nicht.
Differenzierter sieht es die Forscherin Cléolia Sabot vom Institut für Sozial- und Politikwissenschaften der Universität Lausanne. Sie sieht im Shitstorm zu Beckhams Bild ein Problem. «So wird eine emotionale Praxis romantisiert und sexualisiert», sagt sie. Andererseits, so ihr Einwand: «Ein Kind kann im einen Moment mit dem Küssen einverstanden sein, aber in einem anderen nicht.» Und auch wolle es vielleicht nur den Vater küssen, aber die Mutter nicht. Ihr Rat an die Eltern: «Fragt nach!»
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