David Beckham, britischer Fussballgott und Familienvater, sorgte mit einem Instagram-Foto für böse Kommentare. Auf dem Bild verpasst er seiner Tochter Harper (10) einen dicken Schmatzer – auf den Mund.
Viele User erkannten darin nur einen harmlosen Beweis väterlicher Liebe, doch es hagelte böse Zeilen. «Lippen sind für Paare», beschwerte sich eine Frau, andere meinten, das sei «ekelhaft» oder «ziemlich merkwürdig».
Ist der Kuss auf den Mund des eigenen Kindes stossend? Diese Frage sorgt immer wieder für hitzige Diskussionen. In Online-Foren tauschen besorgte Mütter und Väter ihre Meinungen aus, Elternmagazine lassen darüber Psychologen zu Wort kommen. Eine klare Antwort gibt es nicht. Die Experten sind sich uneins. Für manche ist es absurd zu glauben, ein Kuss der Eltern könne als sexueller Übergriff empfunden werden. Andere warnen davor, die Kleinen zu irritieren. Die Wahrnehmung unterscheide sich zudem je nach Kulturkreis.
Bei uns daheim gab es das nicht. Ich wurde gedrückt oder bekam ein Bussi auf die Stirn. Sehe ich, wie Eltern ihr Kind auf die Lippen küssen, irritiert mich das stets etwas. Doch ich weiss: Gerade wenn sie selbst mit solchen Schmatzern aufgewachsen sind, sehen sie darin einen völlig normalen Ausdruck tiefer Zuneigung.
Als Kompass muss daher das eigene Empfinden dienen – insbesondere das des Kindes. Küsse in der Öffentlichkeit sind sicherlich kein Hinweis auf etwas Anstössiges.
Und damit vor allem eines: Privat- und Familiensache.