Nachdem ein Lawinenabgang am Samstag in Saas-Grund VS ein Todesopfer gefordert hat, hat die Staatsanwaltschaft in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Wallis eine Untersuchung eingeleitet. Der Skifahrer war auf einer freigegebenen Pistentraverse unterwegs, als er von den Schneemassen getroffen wurde. Trotz eingeleiteter Reanimation verstarb der Skifahrer auf der Unfallstelle.
«Tödliche Lawinenunfälle auf geöffneten Skipisten sind selten», sagt Lukas Dürr vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos auf Anfrage von CH Media. Zurzeit besteht vom Wallis bis nach Graubünden die Gefahrenstufe 3, wie aus dem Lawinenbulletin vom 6. März hervorgeht. Am vergangenen Wochenende war sie in den Schweizer Alpen noch erheblich bis gross (Stufe 4).
Die Gefahr von Lawinen besteht bei jeder Gefahrenstufe
Die Lawinengefahr könnte sich in den kommenden Tagen aber wieder verschärfen. «In den nächsten Tagen kommt in den Alpen Neuschnee dazu, dieser wird zusätzlich vom Wind verfrachtet», führt Dürr weiter aus. Bereits in den vergangenen Tagen hat es im Süden der Schweiz beträchtliche Mengen an Neuschnee gegeben. Das grosse Problem ist dabei die gefährliche Mischung aus Neu- und Triebschnee. Diese sind besonders in den ersten Tagen potenziell anfälliger für Lawinenabgänge.
Dürr gibt zu bedenken, dass die Gefahrenstufe «erheblich» für Schneesport abseits der Piste «eine kritische Situation ist». «Es genügt oft das Gewicht einer einzelnen Person, um eine Lawine auszulösen», wobei mehrere Tonnen Schnee in Bewegung kommen können. Es herrsche aber bei jeder Gefahrenstufe das Risiko von Lawinenabgängen. (dmo)