Corinne Pfister (32) sorgt als Maskengegnerin für Kopfschütteln. In der «10vor10»-Sendung von Montagabend schildert die Spielgruppenleiterin, warum sie partout keine Maske trägt. Das kommt nicht nur gut an: Zuschauer schimpfen den Beitrag in den sozialen Medien als Plattform für Maskenverweigerer. Aber auch Corinne Pfister musste sich private Anfeindungen anhören.
Die zweifache Mutter sitzt im Zug, geht einkaufen und flaniert durch den Bahnhof in Bern – alles ohne Maske. Pfister will damit ausdrücken, dass sie gegen die Corona-Massnahmen ist. «Ich bin damit nicht einverstanden», sagt sie zu «10vor10». «Ich finde es nicht richtig, dass die Angst einzelner Leute über alle anderen bestimmt.» Sie glaube nicht daran, dass sie damit andere Menschen gefährden könnte.
Es folgen Hasskommentare
Ihre Aussagen blieben nicht unbeachtet. Bekannte haben sich über Facebook bei Corinne Pfister gemeldet. «Einer sagte, dass ich eine saublöde Zwätschge bin», sagt Pfister zu BLICK. Ein anderer habe ihr gar eine Infektion mit dem Coronavirus gewünscht.
Es gab aber auch sachliche Rückmeldungen. «Manche Leute sagten mir, dass ich nur an mich denke», so Pfister. Damit ist die Mutter aber nicht einverstanden. «Ich werde einfach ausgegrenzt, weil ich mich gegen die gesellschaftliche Gleichschaltung wehre», sagt Pfister. «Da muss ich Gegensteuer geben!»
Aber viel Kritik habe sich Pfister nicht anhören müssen. «Ich bin meistens mit Leuten zusammen, die es ähnlich sehen», sagt sie. «Meine Freunde waren froh, dass wir eine Plattform bekommen haben.»
Kritik an SRF-Sendung
Genau dafür erntet in den sozialen Medien auch «10vor10» Kritik. Ein Nutzer schreibt etwa: «Seid Ihr eigentlich noch bei Trost, einer Maskenverweigererin eine Bühne zu bieten? Unglaublich.» Der Beitrag sei ein Schlag ins Gesicht aller Familien, die während der Pandemie ein Familienmitglied verloren haben, kommentiert ein anderer Zuschauer.
Bei SRF hält man den Beitrag für unproblematisch. «‹10vor10› hat der Maskengegnerin auch kritische Fragen gestellt», schreibt Mediensprecher Stefan Wyss auf Anfrage von BLICK. Ausserdem hätten sich im Beitrag auch Parlamentsvertreter und Behörden zur Maskenpflicht äussern dürfen. «Die Berichterstattung war also keine einseitige Plattform für eine der beiden Seiten», sagt Wyss.
Bald drohen Bussen für Maskengegner
Corinne Pfisters Kampf gegen die Maske dürfte bald teuer werden. Am Dienstag hat der Nationalrat der Polizei die Erlaubnis erteilt, Maskengegnern eine Ordnungsbusse auszustellen. Wie teuer die Verweigerung wird, ist noch nicht gänzlich geklärt. Es dürfte aber zwischen 100 und 300 Franken kosten.
Das Ganze lässt Corinne Pfister kalt. «Wenn ich kontrolliert werde, behaupte ich einfach, dass ich ein Attest habe», sagt Pfister. «Ich muss niemandem mein Attest zeigen, das gehört zu meinen Persönlichkeitsrechten.»
Das stimme so nicht, sagt Daniel Dauwalder, Mediensprecher des Bundesamts für Gesundheit, auf Anfrage. «Ein Arztzeugnis gibt keine Auskunft über die konkreten medizinischen Gründe, die zu einer Maskendispens führen», sagt Dauwalder. Die Polizei missachtet also keine Persönlichkeitsrechte, wenn sie von Maskengegnern ein Attest verlangt.
Wer keine Maske trägt, müsse eine Begründung liefern, sagt Dauwalder. Ansonsten würden Maskenverweigerer schon heute mit einer Anzeige rechnen müssen.
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