Krisengipfel geplant
Treffen sich Biden und Putin in der Schweiz?

Der angekündigte Krisengipfel zwischen Joe Biden und Wladimir Putin ist immer noch nicht unter Dach und Fach. Jetzt verdichten sich jedoch die Anzeichen, dass das Treffen in der Schweiz stattfinden könnte.
Publiziert: 18.05.2021 um 20:53 Uhr
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Aktualisiert: 18.05.2021 um 21:31 Uhr
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Werden sich Putin und Biden möglicherweise zu einem Gipfel in der Schweiz treffen?
Foto: keystone-sda.ch

Vor einem Monat teilte das Weisse Haus in Washington (USA) mit, dass sich Präsident Joe Biden (78) mit dem russischen Staatsoberhaupt Wladimir Putin (68) zu einem Krisengipfel in einem Drittland treffen möchte.

Die russische Zeitung «Kommersant» berichtet nun, dass das Treffen möglicherweise in der Schweiz stattfinden soll. Das Medium bezieht sich auf eine anonyme Quelle in den Regierungskreisen.

Die beiden Präsidenten sollen demnach kommenden Monat in die Schweiz reisen. Die Hoffnung ist gross, dass sich das angespannte Verhältnis der beiden Grossmächte nach dem Gespräch entspannt.

Weitere Details sollen diese Woche in Reykjavik (Island) geklärt werden. Dort treffen sich die beiden Aussenminister Sergej Lawrow (71) und Antony Blinken (59) im Rahmen des Arktis-Gipfels.

In Genf trafen sich schon Gorbatschow und Reagan

Russland hat dem Krisengipfel bisher noch nicht offiziell zugestimmt. Sollte Moskau einwilligen, würde das Treffen am 15. oder 16. Juni stattfinden, schreibt die Zeitung weiter.

Ob die Begegnung in Genf oder einer anderen Stadt zustande kommen würde, sei noch unklar. In Genf fand bereits 1985 ein anderes historisches Treffen zwischen Michail Gorbatschow (90) und Ronald Reagan (1911–2004) statt.

Der sowjetische Generalsekretär der Kommunistischen Partei nannte den 20 Jahre älteren US-Präsidenten im Anschluss zwar einen «Dinosaurier» und dieser wiederum bezeichnete Gorbatschow als «sturköpfigen Bolschewisten». Nichtsdestotrotz gilt genau dieses Treffen als der Beginn einer Annäherung zwischen Moskau und Washington und einer der wichtigsten Wendepunkte im Kalten Krieg.

Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, habe sich das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) tatsächlich als Gastgeber für einen Gipfel angeboten. Neben der Schweiz sollen jedoch auch Finnland und Österreich im Rennen stehen.

Russland schätzt «den neutralen Status der Schweiz»

Im Kreml hat man die Meldung nicht kommentiert. Jedoch sagte Putin am Dienstag bei einer Zeremonie zur Entgegennahme von Beglaubigungsschreiben ausländischer Botschafter in Moskau: «Die Beziehungen zwischen Russland und der Schweiz, die auf eine mehr als zweihundertjährige Geschichte zurückblicken, beruhen traditionell auf den Prinzipien des gegenseitigen Respekts, des gegenseitigen Nutzens und der Rücksichtnahme auf die Interessen des jeweils anderen.»

Russland schätze «den neutralen Status der Schweiz und ihre Rolle als Vermittler bei der Beilegung internationaler Konflikte und Streitigkeiten sehr», sagte Putin. (man)

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