Auf einen Blick
- Aktuell herrscht in der Schweiz mildes und trockenes Wetter
- Der Polarjet beeinflusst das Wetter stark, besonders im Winter
- Liegt der Polarjet nördlich der Schweiz, gibt es Hochdruckwetter
Es ist November, Weihnachten rückt näher (noch 47 Tage), aber von einem Wintereinbruch ist in der Schweiz aktuell noch nichts zu spüren. Ganz anders vor einem Jahr. Zwischen dem 4. und 5. November fegte der Sturm Domingos über Westeuropa hinweg. Die Folge: Sturmböen im Flachland und Schnee in den Bergen. «Der Kontrast von Anfang November 2024 und Anfang November 2023 könnte grösser nicht sein», schreibt Meteo Schweiz in einem Blogeintrag.
Grund dafür ist gemäss dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie der Polarjet – der wichtigste Jetstream, der unser Wetter stark beeinflussen kann. Jetstreams entstehen durch den Temperaturunterschied zwischen warmer, tropischer und kalter, polarer Luft, die aufeinanderstossen.
Polarjet für plötzliche Kälteeinbrüche verantwortlich
Der Polarjet bringt uns zum Frösteln, wenn er sich nach Süden verschiebt und dabei kalte Luftmassen aus polaren Regionen in südlichere Gebiete leitet. Bildet der Strom einen südwärts gerichteten Trog, drohen plötzliche Kälteeinbrüche in den betroffenen Gebieten.
Vor einem Jahr befand sich die Schweiz meist im Bereich des Jets, was gemäss Meteo Schweiz zu einem tiefdruckbestimmten Wetter führte. Vom Atlantik schwappten immer wieder «Störungen» auf das Festland. Das führte etwa in Schaffhausen zum nassesten November seit Messbeginn im Jahr 1959. Im Wallis brachte der Sturm Schnee bis in tiefe Lagen.
Hochdruckwetter dank nördlichem Polarjet
Aktuell liegt der Polarjet weit nördlich der Schweiz. Heisst: Seit Ende Oktober herrscht über Mitteleuropa Hochdruckwetter, also stabil, mild und trocken. Nur der Nebel und Hochnebel erinnert daran, dass wir uns im Spätherbst befinden. In der Höhe scheint hingegen meist die Sonne.
Im Vergleich zu anderen Wetterphänomenen ist der Jetstream sehr verlässlich und über mehrere Tage stabil, was die Vorhersage seiner Auswirkungen erleichtert. Auch in den kommenden Tagen bleibt das Wetter mild. Erst im Verlauf der nächsten Woche könnte ein Wechsel uns deutlich kühlere und feuchtere Luft bringen. Allerdings sind die Unsicherheiten gemäss Meteo Schweiz für genaue Vorhersagen noch zu gross.