Kontaminierte Fische
Nach Verzehr – jetzt auch Fischen im Walliser Kanal verboten!

Die Fische in einem Walliser Kanal sind kontaminiert. Ab sofort darf man dort nicht mehr fischen.
Publiziert: 01.03.2023 um 13:52 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2023 um 14:53 Uhr
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Im Unterwallis sind die Fische des Stockalperkanals kontaminiert. (Symbolbild)
Foto: keystone-sda.ch

Der Stockalperkanal unterhalb von Monthey VS ist kontaminiert. Der Kanton hat deshalb das Fischen in diesem Gewässer verboten, wie der «Walliser Bote» schreibt. Ebenfalls dringend abgeraten wird davon, Fische aus diesem Kanal zu verzehren.

Der Grund: per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS). Diese Stoffe werden für die Herstellung von Textilien bis hin zur Kältemittelproduktion verwendet. Schon kleine Mengen der Chemikalien sind toxisch. Bei Kindern können sie auf Dauer schwerwiegende gesundheitliche Störungen verursachen, bei Erwachsenen kann der Cholesterinspiegel steigen.

Schon Ende Dezember 2022 haben die Behörden vor einer viel zu hohen Belastung der Fische mit PFAS gewarnt. Damals hatten sie in fünf Forellen Konzentrationen zwischen 42 und 159 Mikrogramm PFAS pro Kilogramm festgestellt. Erlaubt wären 8 Mikrogramm pro Kilo!

Der Kanton hatte daraufhin eine zusätzliche Untersuchung zur Grundwasserverschmutzung angekündigt. Jetzt liegen die Ergebnisse vor. Bei rund der Hälfte der 98 Fische stellte man Überschreitungen der Grenzwerte der EU-Kommission fest. Man orientiert sich hier an ausländischen Werten, da die Schweiz noch keine eigenen definiert hat. Aus diesem Grund hat der Kanton Wallis entschieden, dass im Kanal weiterhin nicht gefischt werden darf.

Essen strengstens verboten!

Hellhörig macht vor allem die Vermutung, dass gewisse PFAS zu Krebs führen können. Sie verbreiten sich über die Luft, das Wasser oder den Boden. So gelangten diese Stoffe auch in den Kreislauf der Fische. Der Zusammenhang der verschiedenen Konzentrationen mit Gesundheitsschäden ist jedoch noch relativ unerforscht, wie die Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere in einer Mitteilung schreibt. Man solle keine Forellen aus diesem Kanal essen, wenn man kein Risiko eingehen möchte.

Die PFAS-Belastung im Grundwasser des Kanals ist nach Angaben des Kantons auf die Verwendung von Feuerlöschschaum auf dem Gelände einer ehemaligen Raffinerie in der Nähe von Monthey zurückzuführen. (ene)

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