René Benko (46) reservierte im Jahr 2020 drei Nächte im Luxushotel «Villa Eden» für Peter Fanconi (56). «Wir freuen uns auf drei Tage Auszeit», schrieb Fanconi daraufhin laut «SonntagsZeitung» dem gefallenen Immobilienmanager.
Peter Fanconi ist amtierender Präsident der Graubündner Kantonalbank (GKB). Er hat somit beste Beziehungen auf dem Schweizer Finanzplatz. Und E-Mails offenbaren nun, wie dieses Netzwerk auch René Benko zugutekam.
«Danke für Deine Unterstützung»
Im Dezember 2020 schrieb Benko an Fanconi: «Lieber Peter, danke für Deine Unterstützung und Deine Bereitschaft, uns in die Welt der Kantonalbanken einzuführen. Schätze ich sehr. Herzliche Grüsse. Dein René.» Kurz zuvor kaufte Benko gemeinsam mit einer Firma aus Thailand die Globus-Warenhäuser von der Migros ab.
Mehr zu René Benko
Der Kaufkredit für die Warenhäuser wurde zum Teil von der Privatbank Julius Bär finanziert. Nun wollte Benko das Darlehen ablösen. Dafür fasste der 46-Jährige die Schweizer Kantonalbanken ins Auge – und hoffte dabei auf das Netzwerk und die Unterstützung Fanconis.
Dabei wurde der Österreicher nicht enttäuscht. «Für die Langfristfinanzierung konnten wir viele Schweizer Kantonalbanken gewinnen», schrieb er im Januar 2021 dem Bündner. Später bedankte er sich abermals für Hilfe bei der Ablösung des Bär-Kredits: «Ohne Dein ‹Backing› in Deinem Kantonalbank-Netzwerk wäre das nicht so einfach möglich gewesen – das weiss ich sehr zu schätzen.»
Austausch über «Geschäftliches und Privates»
Ein Sprecher Fanconis widerspricht gegenüber der «SonntagsZeitung» der Darstellung, dass es Hilfe gab: «Es gab zu keinem Zeitpunkt Unterstützungsdienstleistungen von Peter Fanconi für Herrn Benko.» Ausserdem habe zwischen den beiden lediglich «eine lose Bekanntschaft, wie in Geschäftsreisen üblich,» und keine «freundschaftliche Beziehung» bestanden.
Im Winter 2021 posierten Benko und Fanconi noch gemeinsam für das Gourmet-Magazin des Starkochs Andreas Caminada (46). «Kollegial verbunden» seien sie, es gebe einen regelmässigen Austausch über «Geschäftliches und Privates», stand damals dort.
Die Reise an den Gardasee im Jahr 2020 bezahlte Fanconi selbst, wie ein Sprecher gegenüber der «SonntagsZeitung» deutlich macht. «Er hat nie irgendwelche geldwerten Vorteile oder andere Vorteile erhalten.» (obf/nad)