Lange war es ruhig um die Klimaaktivisten. Doch jetzt sind sie wieder zurück – und machen im Rahmen des internationalen Aufstandes «Oil Kills» («Öl tötet») mit aller Macht auf ihre Anliegen aufmerksam. Am Mittwoch blockierten Aktivisten von «Act Now!» eine Zufahrtsstrasse zum Flughafen Zürich, auch am Genfer Airport kam es zu einer Protestaktion.
Die Blockaden wurden schnell aufgelöst. Anders sah es dagegen bei unseren nördlichen Nachbarn aus: Am Mittwoch ging am Flughafen Köln/Bonn zeitweise nichts mehr, am Donnerstagmorgen legten die Klimakleber kurzzeitig den wichtigen Flughafen in Frankfurt am Main lahm.
Angesichts der neuerlichen Protestaktionen fragen sich viele Ferienreisende: Was kommt da auf uns zu? Blick hat bei «Act Now!» nachgefragt.
War das erst der Anfang?
«Die Schweiz ist Teil des internationalen Aufstandes, der diese Woche Flughäfen auf der ganzen Welt gestört hat», erklärt «Act Now»-Sprecherin Cécile Bessire. Sie verweist zudem auf eine Demonstration, die für Samstag um 14 Uhr am Flughafen Genf geplant ist. «Jede Person, die die Unterzeichnung des Vertrags für den Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen unterstützt, ist eingeladen», so Bessire.
Sehen wir die Klimakleber auch in der Schweiz bald auf dem Rollfeld?
Während die deutschen Klimaaktivisten der «Letzten Generation» sich wagemutig auf die Rollfelder klebten, wird man ähnliche Szenen in der Schweiz nicht zu Gesicht bekommen. «Diese Art von Aktion wurde in Betracht gezogen, wird aber in der Schweiz in naher Zukunft nicht stattfinden», verspricht Bessire.
Wird der Protest auch abseits der Flughäfen ausgeweitet?
Im Rahmen des internationalen Aufstands «Oil Kills» wollen sich die Aktivisten vorerst auf die Hauptflughäfen konzentrieren. Und abseits der Luftverkehrszentren? «Es ist auch möglich, dass in Kürze weitere Aktionen in verschiedenen Formaten stattfinden werden», sagt Bessire. Was genau sie damit meint, verrät sie nicht.
Was soll mit den Protesten erreicht werden?
Die Aktivistinnen und Aktivisten fordern, dass ein rechtsverbindlicher internationaler Vertrag zum Ausstieg aus der Nutzung von Öl, Kohle und Gas bis 2030 ausgearbeitet wird. Zudem sollen ärmere Länder bei einem schnellen und gerechten Übergang finanziell und anderweitig unterstützt werden. Dass ein solcher Vertrag tatsächlich zustande kommt, erscheint unrealistisch. Bei der Weltklimakonferenz im vergangenen Jahr konnten sich die 198 Staaten, die die Uno-Klimakonvention ratifiziert haben, nicht auf tiefgreifende Massnahmen einigen.