Farbattacke am Euroairport in Basel
Mehrere Klima-Chaoten haben am Samstag am Flughafen Basel protestiert. Mit von der Partie war auch Max Voegtli, der für seine Mexiko-Reise in der Vergangenheit Kritik einstecken musste. Auf einem auf der Plattform X verbreiteten Video ist zu sehen, wie Voegtli und seine Komplizen Farbe in der Check-in-Halle auskippen und anschliessend Tücher mit der Aufschrift «Öl tötet» hochhalten.
Erst am Mittwoch hatte sich Voegtli auf eine Zufahrtsstrasse am Flughafen Zürich geklebt. Nun folgte schon der nächste Protest, an dem sich der «Act Now»-Mann beteiligte.
Flughafen Wien zeigt Klimaaktivisten an
Der Betreiber des Flughafens Wien hat acht Klimaaktivisten auf Schadenersatz verklagt. Die Frauen und Männer hatten sich am Mittwoch an einer Protestaktion in Wien-Schwechat beteiligt und gemäss Angaben des Flughafens den Betrieb gestört.
Die Aktivisten hätten Farbe verschüttet sowie den Abflug einer Maschine verzögert, teilte ein Flughafensprecher der Nachrichtenagentur APA am Samstag mit. Ihnen werden unter anderem Sachbeschädigung, die Störung der öffentlichen Ordnung sowie mehrere Verstösse gegen die Flugplatzbetriebsordnung vorgeworfen. Der Flughafen geht demnach auch zivilrechtlich gegen die Personen vor und fordert Schadenersatz.
Acht Festnahmen am Flughafen Frankfurt
Die deutsche Polizei hat infolge der Klima-Protestaktion am Flughafen Frankfurt acht Personen festgesetzt. Während ein Mensch am Zaun hängengeblieben war, konnten sieben Personen am frühen Morgen in den Sicherheitsbereich vordringen und sich an den Köpfen der beiden zentralen Start- und Landebahnen festkleben, wie ein Sprecher berichtete.
Zwei der Aktivisten seien bereits von den Bahnen losgelöst und für weitere Ermittlungen der hessischen Landespolizei übergeben worden, so die Bundespolizei.
Deutsche Bundespolizei erhöht Sicherheitsmassnahmen an Flughäfen
Mehrere Flughäfen in Europa wurden innert 24 Stunden lahmgelegt. Die Blockade der Klimaaktivistinenn und -aktivisten in Frankfurt (D) vom Donnerstag sorgte bisher für 140 annullierte Flüge. Tausende Reisende sind betroffen. Weitere Klima-Proteste sind für die kommenden Tage angekündigt. Das ruft auch die deutsche Bundespolizei auf den Plan. Gemäss Informationen von «Bild» wurden wegen weiterer möglicher Klimakleber-Aktionen die Sicherheitsmassnahmen an «allen grossen Verkehrsflughäfen» in Deutschland erhöht.
140 Flüge in Frankfurt annulliert – weiter Verzögerungen
Die deutsche Polizei konnte die Klima-Blockade am Flughafen Frankfurt offenbar auflösen. Seit 7.50 Uhr seien alle Start- und Landebahnen wieder in Betrieb, heisst es vonseiten des Flughafens auf X.
Wegen des Protests am frühen Morgen mussten bisher 140 Flüge annulliert werden. «Für den weiteren Betriebstag ist mit Verzögerungen zu rechnen», heisst es weiter. Fluggäste werden weiterhin gebeten, vor ihrer Anreise an den Flughafen ihren Flugstatus auf den Seiten der Fluggesellschaften zu überprüfen.
Flugverkehr in Frankfurt teilweise wieder aufgenommen
Der Flugverkehr am grössten deutschen Airport in Frankfurt am Main ist am Morgen nach einer Störaktion von Klimaaktivisten teilweise wieder aufgenommen worden. Starts und Landungen fänden wieder statt, sagte ein Flughafen-Sprecher. Allerdings würden noch nicht alle Start- und Landebahnen wieder vollständig genutzt.
Flughafen Wien: Klima-Kleber rutscht auf Farbe aus
Bereits am Mittwoch kam es an mehreren Flughäfen zu Klimaprotesten. Neben Zürich und Köln war auch der Flughafen Wien betroffen: Klimaaktivistinnen und -aktivisten der Letzten Generation verschütteten orange Warnfarbe im Teminal 3. Dabei rutschte einer von ihnen auf der Flüssigkeit aus, wie ein Video zeigt:
370 Swiss-Passagiere von Klimaprotest in Frankfurt betroffen
Die Klima-Blockade am Frankfurter Flughafen hat auch hunderte Swiss-Passagiere betroffen. Die Airline annullierte am frühen Morgen vier Flüge, je einen Hin- und einen Rückflug von und nach Zürich und von und nach Genf.
Betroffen von den Annullationen seien rund 370 Personen, sagte eine Swiss-Sprecherin auf Anfrage. Die weiteren Auswirkungen seien noch unklar, man beobachte die Lage. Nachwirkungen seien auch noch wahrscheinlich, wenn der Betrieb wieder aufgenommen sei.
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Deutscher Verkehrsminister: «Sie wollen maximalen Schaden anrichten»
Der deutsche Bundes-Verkehrsminister Volker Wissing ärgert sich über die erneuten Klimaproteste. Gegenüber «Bild» sagt er: «Offenbar geht es den Klimaaktivisten darum, maximalen Schaden anzurichten.» Der Gesetzgeber müsse darauf mit «maximaler» Härte reagieren. Und weiter: «Wir haben die Verschärfung der Strafen für solche kriminellen Machenschaften bereits auf den Weg gebracht.»
Das deutsche Bundeskabinett hatte erst kürzlich eine Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes beschlossen, um radikale Klimaschützer und andere Störer von gefährlichen Aktionen auf Flughäfen abzuhalten. Dabei soll das «vorsätzliche, unberechtigte Eindringen» unter Strafe gestellt werden, wenn die Sicherheit des zivilen Luftverkehrs beeinträchtigt wird. Wer etwa einen Zaun durchschneidet und dann eine Startbahn blockiert, dem soll künftig eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe drohen.
Flughafen Frankfurt: Flüge derzeit ausgesetzt
Der Flughafen Frankfurt hat nach eigenen Angaben «Flüge derzeit ausgesetzt», wie es auf X heisst. «Passagiere werden gebeten, vorerst nicht zum Flughafen zu gehen.» Stattdessen wird Reisenden empfohlen, vor der Fahrt den Status des Fluges zu überprüfen und zusätzliche Zeit einzuplanen.
«Wir sind mit allen Kräften dabei, die Klimaaktivisten vom Vorfeld zu entfernen», sagte ein Sprecher der deutschen Bundespolizei am Donnerstagmorgen.
Bereits am frühen Mittwochmorgen gab es verschiedene Proteste – so auch am Flughafen Zürich. Eine Gruppe von Klimaschützern, darunter auch Max Voegtli, hat die Strasse zum Flughafen blockiert. Die Polizei löste die Protestaktion rasch auf.
Die Aktion kommt nicht unerwartet: Die Klima-Aktivisten haben weltweite Störaktion auf den 27. Juli und darüber hinaus angekündigt. Nun haben sie an mehreren Flughäfen auf den Überraschungseffekt gesetzt. Doch das scheint nur der Anfang gewesen zu sein: «Es handelt sich dabei um eine internationale Protestwelle. Es wird weitere Proteste geben», sagt Raphael Voellmy von Drop Fossil Subsidies. In insgesamt zehn Ländern seien Aktionen geplant. Welche Schweizer Flughäfen dabei im Visier sind, lässt Voellmy offen.
Max Voegtli sorgte mit seiner Mexiko-Reise Ende Juni 2023 für mächtig Wirbel und rechtfertigte sich dann. Kaum war er wieder in der Schweiz angekommen, musste sich der Aktivist damals vor dem Bezirksgericht in Zürich verantworten.
Polizei verzeigt Teilnehmer
Die Aktivistinnen und Aktivisten waren Teil der Gruppierung Act Now!, die zu Extinction Rebellion gehört, sowie Drop Fossil Subsidies. Ihr Ziel war, «gegen eine Regierung zu protestieren, die angesichts der sich verschärfenden Klimakrise weiterhin untätig bleibt». Sie wurden von der Polizei verzeigt und weggewiesen.
Aktivisten der Klimaschutz-Gruppe Letzte Generation blockierten in den Morgenstunden zudem den Flughafen Köln/Bonn. Wie aus einem Schreiben hervorgeht, hätten mehrere Personen «in mehreren Kleingruppen den Maschendrahtzaun des Flughafens durchtrennt und sich, zum Teil mit Fahrrädern, in die Nähe von Start- und Landebahnen bewegt, um sich dort mit einem Sand-Klebstoff-Gemisch auf dem Asphalt zu befestigen».
Flugbetrieb stand zeitweise komplett still
Man brauche endlich «eine Wende», wird ein Aktivist in der Mitteilung weiter zitiert. «Flughäfen sind ein Ort, an dem deutlich wird: Was früher normal war, können wir uns heute nicht mehr leisten. Die Förderung und das Verbrennen von Öl, Gas und Kohle muss aufhören», heisst es weiter.
Laut Kölner Polizei hatten sich drei Personen am Morgen festgeklebt, wie der «Kölner Stadt-Anzeiger» schreibt. Beamte sind vor Ort. Der Flugbetrieb stand vorübergehend komplett still, läuft unterdessen aber wieder langsam an. Trotzdem ist weiterhin mit Verspätungen und Ausfällen zu rechnen. Aufgrund der Blockade fiel der Eurowings-Flug, der um 8.05 Uhr von Zürich hätte abheben sollen, aus. Wie es mit der Abendverbindung aussieht, wird sich noch zeigen.
Auf einer Pressekonferenz um 10 Uhr sagt eine Sprecherin der Letzten Generation zu den Vorkommnissen am Kölner Flughafen: «Das heute war nur der Start. In den kommenden Wochen werden wir das wiederholen. In Deutschland, Europa und weltweit.» Anstatt auf die Protestaktion in Köln/Bonn einzugehen, referierten die fünf Teilnehmenden der Letzten Generation eine halbe Stunde lang über ihre politischen Forderungen. Erwähnt wurde unter anderem, dass man «Flugscham fühlen sollte», wenn man ins Flugzeug steigt. Denn die «Klimakrise» sei schon «zu weit fortgeschritten».
Zürich bereitet sich vor
Auch der Flughafen Zürich ist im Visier der Gruppierung. «Wir protestieren weltweit zusammen auf Flughäfen», heisst es etwa auf der Facebook-Seite der Aktivisten. «Wir protestieren ab dem 27. Juli bei Flughäfen, und zwar nicht nur in Österreich, sondern auf der ganzen Welt. Von Kanada bis nach England, von der Schweiz bis nach den Niederlanden.» Auf weiteren Facebook-Beiträgen wird Zürich wiederholt erwähnt.
Der Flughafen Zürich hat Kenntnis von der Drohung – und ist vorbereitet, wie ein Sprecher gegenüber Blick versichert. «Wir als Flughafenbetreiberin haben einen Sicherheitsplan, in dem verschiedene Szenarien und mögliche Reaktionsfelder abgebildet sind.» Man sei im ständigen Austausch mit der Kantonspolizei Zürich. «Wir passen unsere Sicherheitsprozesse punktuell den aktuellen Begebenheiten an.» Die geplanten Störaktionen auf den zivilen Luftverkehr weltweit verurteilt der Sprecher: «Sie sind gesetzeswidrig, da sie die Sicherheit von Infrastruktur, Flugbetrieb und Menschenleben gefährden.»