Mitglieder der Gruppe Renovate Switzerland haben am frühen Dienstagmorgen die Autobahnausfahrt Bern-Wankdorf blockiert. Sechs Aktivisten setzten sich auf die Strasse. Und damit die Polizei sie nicht vom Asphalt tragen kann, schmierten sie sich zuvor mit Klebstoff ein.
Die Kantonspolizei Bern musste mit einem Grossaufgebot ausrücken. Nach und nach konnten die Beamten den Klebstoff lösen und die Aktivsten von der Strasse holen. Danach ging es ab auf die Wache.
Es ist nicht die erste Autobahn-Blockade der Gruppe. In der vergangenen Woche wurden bereits Autobahnausfahrten in Genf und in Lausanne VD blockiert.
«Es muss was geschehen
Die Gruppe fordert den Bundesrat auf, «ein nationales Programm zu massiven Gebäuderenovierung einzuführen», heisst es auf der Internetseite von Renovate Switzerland. Mit der Gebäuderenovierung-Forderung will die Gruppe den Klimawandel aufhalten.
Und mit der Sanierung von Wohnungen, die eine Notdämmung brauchen, können Energieverbrauch und gleichzeitig CO2-Emissionen gesenkt werden. «Die Schweiz hat noch drei Jahre, um die vereinbarten CO2-Emissionen zu erreichen. Doch so, wie es gerade aussieht, schafft der Bundesrat das nicht. Es muss was geschehen», sagt Cécile Bessire (27) von Renovate Switzerland zu Blick.
«Wir wollen das auch nicht. Aber wir müssen es tun.»
Der Klimawandel schreite voran. Tag für Tag. «Es ist, als ob ein Haus in Flammen steht, aber niemand schlägt Alarm. Und deswegen müssen wir das machen», erklärt die Aktivistin. Das Blockieren von Strassen haben nur einen Zweck: Aufmerksamkeit generieren. Bessire zu Blick: «Wir wollen das auch nicht. Aber wir müssen es tun. Wir haben keine andere Wahl, ausser zivilen Widerstand zu leisten. Es ist für alle unangenehm. Aber der Klimawandel ist schlimmer.»
Neben den Autobahn-Blockaden hat die Gruppe auch einen Brief an Energieministerin Simonetta Sommaruga (61) geschrieben. Darin: die Aufforderung endlich, was zu unternehmen. Switzerland Renovate planen schon die nächsten Aktionen. Was genau, möchte Bessire nicht sagen. (jmh)