Auf dem Bürgenstock gings letztes Wochenende um Frieden – aber nicht nur. Ein Bild von der Ukraine-Konferenz, das Beobachtern aufgefallen ist, zeigt den ehemaligen Bundesrat Alain Berset (52) vor Ort. Bemerkenswert ist der Besuch erst recht angesichts seiner «Kriegsrausch»-Aussage, mit der er die westliche Ukraine-Politik kritisierte.
Hintergrund der Aufwartung: Der Freiburger war in eigener Mission vor Ort. Am kommenden Dienstag stellt sich Berset in Strassburg zur Wahl als Generalsekretär des Europarats. Dafür braucht er Stimmen von den europäischen Staaten. Dass ihm Ignazio Cassis (63) tatkräftig zu Hilfe eilt, ist bekannt, im Vorfeld wies der Aussenminister seine Botschafter in Europa per Brief an, für Berset zu weibeln. Nun hat die Schweizer Regierung ihren Ex-Kollegen mit an die Konferenz genommen.
Berset nahm nicht am offiziellen Programm teil
Offizieller Teil der Schweizer Delegation war er nicht, wie es beim Aussendepartement EDA auf Anfrage von Blick heisst: «Er nahm nicht am offiziellen Programm der Konferenz teil.» Weiter sagt der EDA-Sprecher: «Alain Berset nutzte die Gelegenheit, um bilaterale Gespräche zu führen.»
Der Europarat spiele in der Ukraine eine wichtige Rolle: «Im Rahmen seiner Kampagne macht Herr Berset deutlich, dass er die Rolle des Europarats in Bezug auf die Ukraine stärken möchte, insbesondere beim Wiederaufbau und bei der Frage, wie kriegsbedingte Verluste und Schäden entschädigt werden können.»
Reynders war offiziell Teil seiner Delegation
Berset war indes nicht konkurrenzlos auf dem Ausflugsberg. Sein grösster Widersacher, der belgische EU-Kommissar Didier Reynders (65), war ebenfalls dort – und im Gegensatz zu Berset als Mitglied der offiziellen Delegation. Wer das Duell gewonnen hat, wird sich am Dienstag zeigen – dem Schweizer werden beste Chancen attestiert.
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