«Ständig werden wir von der Polizei kontrolliert»
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Junge Schweizer über Corona:«Ständig werden wir von der Polizei kontrolliert»

Jugendliche leiden unter den Einschränkungen, lehnen Gewalt aber ab
«Ständig werden wir von der Polizei kontrolliert»

Die Stimmung der Schweizer Jugend ist mies – das haben jüngst die Corona-Krawalle in St. Gallen gezeigt. Blick spricht mit jungen Schweizern über die aktuelle Situation.
Publiziert: 09.04.2021 um 00:16 Uhr
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Aktualisiert: 18.04.2021 um 16:39 Uhr
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Valeria Velasco (14) und Lana Rexha (15) finden: Gewalt und Zerstörung sind ein No-Go.
Foto: Fabian Fuhrer
Janina Bauer, Luisa Ita, Fabian Fuhrer

Folgt auf die turbulenten Krawallnächte in St. Gallen nun die Fortsetzung? Hinweise gibt es genug: auch in Zürich oder Winterthur ZH. Die Botschaft der Jugendlichen ist klar: Es reicht! Sie wollen trinken, feiern, Party machen. Blick sprach mit der jungen Generation – und fragte nach ihrer Meinung zur aktuellen Corona-Situation.

Valeria Velasco (14) aus Elsau ZH fühlt sich durch die Massnahmen eingeengt: «Wir sind die ganze Zeit zu Hause. Auch wenn wir Freunde treffen dürfen, können wir ja doch nichts unternehmen.» Auch ihre Kollegin Lana Rexha (15) sagt: «Wir können unsere Freizeit nicht nutzen.» Dass die Jugendlichen auf die Strasse gehen, findet sie deswegen gut: «Das ist vielleicht der einzige Weg, um darauf aufmerksam zu machen, dass es so nicht weitergehen kann.» In einem Punkt sind sich die beiden Freundinnen aber einig: Gewalt und Zerstörung sind ein No-Go.

Kritik an Gleichaltrigen

Manuel Brauchlin (15) aus Neftenbach ZH hält hingegen nicht viel von den Protestaktionen der Jugendlichen. «Dadurch wird die Pandemie auch nicht schneller vorbeigehen», bemerkt er. Sein Kumpel Lars Friedrich (15) pflichtet ihm bei: «Das ist sogar kontraproduktiv, die Zahlen gehen dadurch eher hoch und nicht runter.» Der Schüler sorgt sich zurzeit vor allem um seine Kollegen, die noch keine Lehrstelle gefunden haben. Die Suche sei in der Pandemie besonders schwierig, weil viele Stellen gestrichen worden seien.

Dem schliesst sich Yavin Eymann (16) an: «Die Suche nach einer Lehrstelle war in diesem Jahr schwierig, schnuppern war oft nicht möglich», so der Schüler aus Spiez BE. Er selbst habe Glück gehabt und eine Stelle als Fachmann für Betriebsunterhalt gefunden. Seine grosse Hoffnung: «Dass die Pandemie und damit auch das Maskentragen in der Schule bald aufhören. Und dass man auch endlich wieder Sachen unternehmen kann und dabei mit so vielen Leuten sein darf, wie man will.»

Respekt gegenüber der älteren Generation

Alina Stäheli (14) aus Frauenfeld TG ist von der hohen Polizeipräsenz genervt: «Immer ist überall Polizei und kontrolliert uns, obwohl man sich an die Regeln hält.» Sie hat auch das Gefühl, dass viele Ältere die Jugend für die Pandemie verantwortlich machen – eben weil viele Jugendliche sich trotzdem draussen treffen würden. Ihre Kollegin Amira Akman (14) findet: «Uns trifft es eben besonders hart, weil wir die Jugendzeit nicht ausleben können.»

Anders sieht es Blerona Limani (20) aus Moosseedorf BE: «Die grossen Verlierer der Pandemie sind nicht wir, sondern die Älteren.» Die Detailhandelsfachfrau weist darauf hin, dass die Jugendlichen seit der Pandemie immer mehr rausdurften als ältere Menschen. Und obwohl es für sie selbst Verzicht bedeutet, findet Blerona: «Es ist wichtig, dass man Rücksicht aufeinander nimmt.»

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