Noch halten die Helden in Weiss in den Schweizer Spitälern die Stellung, doch auf den Intensivstationen ist die Situation prekär. Auf Anfrage von BLICK zeigt sich der Berufsverband der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH «über die Verknappung der Ressourcen auf den Intensivstationen besorgt», ebenso wie die Schweizerische Gesellschaft für Intensivmedizin SGI.
«Die SGI geht derzeit davon aus, dass der Flaschenhals nicht bei den Betten oder Beatmungsgeräten, sondern beim Personal liegen wird. Wenn sich die Pandemie weiter ausbreitet und zusätzlich immer mehr Intensiv-Personal in Quarantäne muss, fallen auf den Intensivstationen die Pflegefachkräfte und Ärzte aus und der bereits bestehende Personalmangel im Intensivbereich wird noch verschärft», sagt SGI-Sprecher Luca Lavina zu BLICK.
30 Intensivpfleger und mindestens acht Ärzte für 12 Covid-Patienten
«Ein Covid-Patient benötigt rund 1,5-mal so viel Intensiv-Personal wie ein normaler Patient», sagt Peter Indra, Leiter Gesundheitsversorgung beim Gesundheitsdepartement Kanton Basel-Stadt, zu BLICK. «Für eine Intensivstation mit 12 Covid-Patienten braucht es für 24 Stunden 30 Vollzeit-Intensivpfleger, fünf Assistenzärzte und drei bis vier Oberärzte.»
Für die Behandlung von Intensiv-Patienten ist spezifisch ausgebildetes Fachpersonal notwendig: Ärzte müssen dafür eine Weiterbildung zum Facharzt für Intensivmedizin und Pflegefachpersonen ein Nachdiplomstudium in Intensivpflege an einer höheren Fachschule absolvieren.
Durchschnittlich beläuft sich das Jahressalär laut Indra pro Intensiv-Pflegekraft auf 85'000 Franken, pro Assistenzarzt auf 110'000 Franken und pro Oberarzt auf rund 150'000 Franken.