Insgesamt führten die amtlichen Kontrolleure letztes Jahr 28'000 Kontrollen durch, wie der Verband Schweizerischer Vereine für Pilzkunde (VSVP) am Freitag mitteilte. Die Kontrolleure hätten also «ausserordentlich viel Arbeit» gehabt. Doch sie hat sich gelohnt: 2022 sei es zu keiner einzigen schweren oder gar tödlichen Pilzvergiftung gekommen. In früheren Jahren seien jeweils bis zu fünf schwere Vergiftungen registriert worden.
Unter den aussortierten Pilzen seien auch zahlreiche potenziell tödliche gewesen, etwa viele Knollenblätterpilze, aber auch Gifthäublinge, Giftschirmlinge sowie Rauköpfe. Rund zehn Prozent der Grosspilzarten, die in der Schweiz vorkommen, seien giftig. Weitere gut 80 Prozent seien ungeniessbar. Essbar seien lediglich etwas weniger als zehn Prozent der Grosspilzarten.
Ganz ohne Pilzvergiftungen ging es aber auch 2022 nicht. Wie Tox Info bereits im Januar zu Keystone-SDA sagte, registrierte die Stiftung für 2022 25 Prozent mehr Pilzvergiftungen als 2021. In den letzten 20 Jahren habe es nur 2019 noch mehr Pilzvergiftungen gegeben.
Mehr zum Pilzesammeln
Laut VSVP wird das Risiko beim Verzehr nicht kontrollierter Wildpilze von Laien oft unterschätzt. Der Verband warnt insbesondere von den zahlreichen Smartphone-Apps zur Bestimmung von Pilzen. Diese seien zwar für einen ersten Augenschein nützlich. Aber: «Unter keinen Umständen sollten Pilze verzehrt werden, die nur mittels App bestimmt wurden», sagte VSVP-Präsident Raphael Rickmann gemäss Mitteilung.
Pilzkontrollen werden während der Hauptsaison vorwiegend von August bis Oktober durchgeführt und sind an vielen Orten kostenlos.
(SDA)