Im Kampf gegen das Coronavirus
Auch dieser Chefarzt spricht sich für 2G-Regel aus

Die 2G-Regel ist umstritten. Doch für den Chefarzt des Kantonsspitals Aarau ist klar: Die Massnahme ist wichtig, besonders angesichts der Delta-Variante.
Publiziert: 13.10.2021 um 15:04 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2021 um 11:28 Uhr
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Christoph Fux, Chefarzt für Infektiologie am Kantonsspital Aarau, ist für eine 2G-Regel.
Foto: Zvg

Sie sorgt für rote Köpfe: die 2G-Regel. Dahinter versteckt sich die Massnahme, dass nur noch Geimpfte oder Genese zum Beispiel an Veranstaltungen teilnehmen oder im Restaurant essen dürfen. Ein harte Einschnitt. Ungeimpfte würden damit ausgeschlossen. Denn selbst mit negativen Test gibt es für sie kein Einlass.

Doch gerade deswegen sei die Massnahme eine wichtige Option, erklärt Christoph Fux, Chefarzt Infektiologie und Infektionsprävention am Kantonsspital Aarau (KSA), in der Sendung «TalkTäglich» von TeleM1. Denn für den Mediziner ist klar: Schnelltests sind nicht sicher genug – und wie. Schliesslich bliebe trotz der Tests jede sechste Corona-Infektion unentdeckt.

«Der Delta-Variante kann man nicht entkommen»

Inzwischen sind die Corona-Tests nicht mehr gratis. Nur noch in Ausnahmefällen muss nicht dafür gezahlt werden. Eine Massnahme, um den Druck auf die Ungeimpften zu erhöhen. Denn die Impfquote muss weiter steigen. Das hofft nicht nur der Bundesrat, sondern auch Fux.

«Wir hoffen, dass der Druck aufs Portemonnaie mehr Leute zum Impfen animiert. Wir wären glücklich, wenn die Nachfrage grösser wäre.» Er habe nicht erwartet, dass die Schweizer so skeptisch gegenüber der Corona-Impfung sind. Dabei sei die Impfung gerade jetzt, angesichts der ansteckenden Delta-Variante ein wichtiges Mittel.

Mittlerweile gäbe es nur noch zwei Möglichkeiten. Entweder die Impfung oder die Corona-Infektion. Dass man sich gar nicht ansteckt, sei keine Option mehr.

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Aber ist 2G die richtige Lösung? Werden damit nicht viele vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen? In der Tat, findet Fux. «Wahlfreiheit ist ein hohes Gut, Sicherheit ist aber höher zu gewichten.»

Zuerst gab es die 3G-Regel. Doch da die Tests ungenau sind, müsste nachgebessert werden. Und zwar mit der 2G-Regel. Allerdings heisst Test nicht gleich Test. Ein PCR-Test ist zwar genauer als ein gewöhnlicher Schnelltest. Aber dennoch würden viele Infektionen unerkannt bleiben.

Berner Gesundheitsdirektor offen für 2G-Regel

Fux ist nicht der Einzige, der die 2G-Regel ins Spiel bringt. Der Berner Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg zeigt sich in einem Interview mit Radio SRF offen für die sogenannte 2G-Regel. Das Covid-Zertifikat dürfte demnach nur für Geimpfte und Genesene und nicht mehr für Getestete ausgestellt werden. «Heute ist das zwar nicht realistisch», sagte Schnegg. «Aber wenn wir bei den Intensivbetten wieder in eine rote Zone kommen, müssen wir handeln.»

Auch Tanja Stadler, Leiterin der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes, sagte kürzlich in einem Interview mit Blick, 2G sei eine der Optionen, falls sich die Lage verschärfe. Bei Grossveranstaltungen könne es trotz 3G-Konzept zu grossen Ausbrüchen kommen.

Nachbarländer haben bereits 2G

In Deutschland entscheiden die Länder autonom über Zugangsbeschränkungen. Hamburg hat Ende August als erstes Bundesland auf die 2G-Regel gesetzt, mittlerweile sind andere nachgezogen. In Berlin und Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und weiteren Bundesländern gilt die 2G-Plus-Regel. Und auch Österreich fährt einen harten Kurs: In Bars und Clubs kommt man nur als geimpfte oder genesene Person. Zudem soll die 2G-Regel auch in Après-Ski-Lokalen gelten.

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