Kein Internet, kein Fernsehen, kein Festnetz: In Rheinfelden AG und Riehen BS sind seit Dienstag bei Hunderten von Haushalten die Internet- und Telefonverbindungen sowie der TV-Empfang unterbrochen. Ursache ist die mutwillige Zerstörung von Glasfaserkabeln, wie der Anbieter breitband.ch auf seiner Internetseite mitteilte.
Zwar wurden die Kabel sofort repariert. Doch bereits in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurden die Kabel erneut zerschnitten. 4000 Kabelnetzkunden sind davon betroffen.
«Reparatur ist krasse Fleissarbeit»
«Im Juni hatten wir in der 30-jährigen Geschichte des Unternehmens die erste Attacke auf unser Glasfaser-Netz», sagt Sacha Gloor (55), Geschäftsführer von ImproWare im Gespräch mit Blick. «Am 23. Dezember sabotierten die Täter wieder dieselben Kabel, am 26. dann an einem zweiten Ort. In der Nacht auf Donnerstag dann durchtrennten sie an beiden Orten noch einmal die frisch geflickten Kabel.»
Für Gloor sind die Vorfälle «unverständlich». Er erklärt das perfide Vorgehen der Täter: «Der oder die Täter heben die Abdeckungen ab, dann schneiden sie mit einem Bolzenschneider den Strang mit 288 Glasfasern durch.»
Den Schaden zu lokalisieren, sei nicht schwer, erklärt Gloor. Man sehe, ab wo keine Verbindungen mehr bestünden. Viel schwieriger sei die Reparatur, es handle sich «um krasse Fleissarbeit», führt der CEO aus. Die Reparateure müssten alle 288 Glasfasern mit dem jeweils richtigen Gegenstück verbinden. Jedes Kabel habe eine andere Farbkodierung. «Die Leute mussten im Dunkeln bei strömendem Regen arbeiten», sagt der CEO anerkennend.
Mehrere technische Firmen agierten nun Hand in Hand, um die jeweiligen Schäden rasch möglichst zu beheben. Der Schaden für die Gemeinde als Besitzerin des Netzes und den Betreiber ImproWare beträgt laut Gloor mehrere Zehntausend Franken.
«Hoffentlich finden sie die Saboteure!»
Einer der betroffenen Kunden ist Immobilienverwalter Markus Bieber (62). Er wohnt in einem Einfamilienhaus in Rheinfelden. «Jetzt ist das Internet schon drei Mal ausgefallen», erzählt Bieber beim Besuch von Blick. Am 23. Dezember sowie am Mittwoch und am Donnerstag habe es Ausfälle gegeben. «Am meisten merke ich es, weil ich über Sonos Musik streame, das ging jeweils nicht mehr. Auch Fernsehen ist bei einem Ausfall nicht mehr möglich», sagt Bieber.
Der Funkamateur aber hat eine Möglichkeit gefunden, mit den Störungen umzugehen: «Ich habe für unterwegs einen mobilen WLAN-Router, der funktioniert über das Handynetz», sagt er. Bis zur aktuellen Störung hatte er noch nie Probleme mit dem Internet. «Wir haben bis zum Haus Glasfaser-Anschluss. Eigentlich super schnell und sicher.»
Für die Zerstörung der Kabel hat Bieber kein Verständnis. Seine Hoffnung: «Hoffentlich finden die Verantwortlichen die Saboteure schnell!»
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