Hera Zimmermann lanciert Menstruationshop
Sie verliess SRF und widmet sich Perioden

Hera Zimmermann (28) eröffnet zum internationalen Tag der Menstruation einen Periodenshop. Wie es dazu gekommen ist, erzählt sie Blick.
Publiziert: 28.05.2022 um 07:02 Uhr
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Aktualisiert: 28.05.2022 um 10:00 Uhr
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Noch immer gibt es für Frauen wenig alternative Produkte, wenn es um die Periode geht.
Foto: Jan Winiger
Vanessa Nyfeler

Schluss mit fixem Einkommen und bezahlten Ferien: Hera Zimmermann reicht 2020 bei SRF ihre Kündigung ein und macht sich selbständig. Dem Risiko sei sie sich bewusst. «Und trotzdem hat sich noch nie etwas so gut angefühlt», schreibt sie auf der Videoplattform Tiktok, auf der sie ihren neuen Lebensweg dokumentiert.

Ihr sei es wichtig, dass sich Frauen auch im beruflichen Aspekt mehr trauen. «Ich verliess den sicheren Hafen bei SRF schweren Herzens.» Es sei sicher nicht der konventionellste Weg für eine Journalistin, aber sie liebe Herausforderungen, fährt sie fort.

Zum internationalen Tag der Menstruation eröffnet Zimmermann mit einem vierköpfigen Team heute ihren eigenen Periodenshop. Und damit hat sie so einiges vor: «Wir versuchen die Nummer eins fürs Thema Periode zu werden», so Zimmermann.

Alternativen zu herkömmlichen Tampons

Als Frau, die schon länger mit Periodenschmerzen kämpfte, testete sie diverse Produkte. «Irgendwann kam der Gedanke auf, dieses Wissen einer breiteren Masse zur Verfügung zu stellen.» Zusammen mit ihrem Team suchten sie über Monate die weltweit spannendsten Produkte im Periodenbereich. Nun können sie in ihrem Periodenshop alternative Produkte zu Tampons anbieten.

Das Ganze sei aber aufgrund des kleinen Markts gar nicht so leicht gewesen, sagt Zimmermann: «Die Menschheit fliegt mittlerweile auf fremde Planeten, aber wenn Leute menstruieren, dann verwendet der Grossteil immer noch herkömmliche Binden und Tampons. Das möchte ich ändern.»

Nachhaltig, ethisch und fair

Ein wichtiges Kriterium sei bei der Suche nach Produkten auch das Herstellerland gewesen. Die Produkte kommen zum grossen Teil aus Europa. Die Menstruationstassen werden in Deutschland hergestellt und die Periodenunterwäsche in Portugal genäht.

Auch was den Preis angeht, möchte Hera Zimmermann und ihr Team fair bleiben: «Die Menstruation, und die Beschwerden, kann man sich nicht aussuchen. Daher ist es uns wichtig, die Produkte für alle zugänglich zu machen.»

Doch das ist nicht alles. Ein weiteres Anliegen ist den Gründern des Periodenshops, dass auch Menstruierende in Drittweltländern Zugang zu nachhaltigen Produkten haben. «Aus diesem Grund spenden wir beim Kauf einer Menstruationstasse wiederum eine nach Südafrika», erklärt sie.

Von der Firstbleederin bis zur Meno-Pause

Wer so viele Ziele hat, braucht Verstärkung. Zusätzlich zu den drei Mitwirkenden werden daher externe Partner dazu geholt. «Am wichtigsten zu erwähnen sind aber unsere Testerinnen, die wir in Deutschland, Österreich und der Schweiz über Social Media gesucht haben.»

Es wurde explizit darauf geachtet, dass alle Altersschichten vertreten sind. Also von der sogenannten Firstbleederin bis zu Frauen kurz vor der Meno-Pause. Die Produkte wurden ihnen dann kostenlos zur Verfügung gestellt und über mehrere Zyklen getestet. Nur jene Produkte, die gut bewertet wurden, sind jetzt im Periodenshop verfügbar.

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