Hier taucht David Vencl (40) aus dem Silsersee auf
1:15
Blutiger Husten nach Rekord:Hier taucht David Vencl (40) aus dem Silsersee auf

Er tauchte 52 Meter tief im Silsersee
Darum spuckte David Vencl (40) bei seinem Rekord Blut

52 Meter tief tauchte David Vencl (40) in den gefrorenen Silsersee – ohne Neoprenanzug und Pressluftflasche. In die Freude über den Weltrekord mischte sich schnell auch Sorge. Vencl hustete Blut. Wie steht es um den Gesundheitszustand des Tschechen?
Publiziert: 16.03.2023 um 19:46 Uhr
1/6
Der tschechische Freediver David Vencl (40) tauchte im gefrorenen Silsersee bis in die Tiefe von 52 Meter – und das ohne Neoprenanzug.
Foto: fotoswiss.com/cattaneo
RMS_Portrait_AUTOR_250.JPG
Marian NadlerRedaktor News

Als David Vencl (40) am Dienstag aus dem zugefrorenen Silsersee im Engadin steigt, ist er Weltrekordhalter – aber die Freude währt nicht lange. Denn der Tscheche hustet Blut, wird zur Kontrolle in Spital gebracht. 52 Meter tief tauchte der Extremsportler ins Eiswasser und das ohne isolierenden Neoprenanzug oder Pressluftflasche. Einzige Hilfsmittel: eine Badehose, ein paar Flossen, eine Badekappe und eine Maske, um das Gesicht zu schützen. Der 40-Jährige übertraf damit den bisherigen Rekord um zwei Meter.

Dann der Schock-Moment: Der frischgebackene Weltrekordhalter spuckte kurz nach dem Auftauchen Blut. Wie steht es um den Gesundheitszustand des Sportlers? Er und sein Manager Pavel Kalous geben Entwarnung.

«Nichts Dramatisches»

Eine Nacht verbrachte Vencl nach eigenen Angaben in Samedan im Spital. Die Ärzte diagnostizierten eine leichte Schwellung der Lungen, die für die Blutung verantwortlich sein soll. «Nichts Dramatisches» nennt Kalous die Verletzung. Langzeitschäden seien keine zu befürchten. Sein Schützling sei jetzt wieder in seiner Heimat Tschechien, teilt er per E-Mail mit.

Schon am Mittwoch hat Vencl das Spital verlassen und sei nach Hause gefahren. In ein paar Wochen kann er schon wieder tauchen. «Ich bin so froh, dass es mir gelungen ist, die Grenzen der menschlichen Möglichkeiten zu erweitern», freut er sich. Aber er gibt auch zu, «dass es eine extreme Belastung für meinen Körper war und ich es kein zweites Mal versuchen möchte».

Der Silsersee hat dem Extremsportler alles abverlangt: Genau eine Minute und 52 Sekunden dauerte es, bis er endlich wieder aus seinem Loch auftauchen und einen befreienden, tiefen Atemzug nehmen konnte.

Vencl sieht Zukunft im Triathlon

Die Lungenschwellung vergleicht er mit einem Kratzer am Knie. Die anderen Freitaucher, die ihm nach seinem Tauchgang gratulierten, seien nicht schockiert gewesen. «Sie wussten genau, was vor sich ging.»

In Zukunft will sich Vencl auf Triathlon und statische Apnoe in Eiswasser konzentrieren. Mit statischer Apnoe ist das bewegungslose Treiben knapp unter der Wasseroberfläche gemeint. In dieser Disziplin will der Extremtaucher einen weiteren Rekord anpeilen.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?