Er fühlte sich unfair behandelt
Mann zündete Bahnhof in Schiers GR aus Rache an

Im Sommer 2021 stand der Bahnhof Schiers in Flammen. Am 15. Dezember muss sich ein 29-Jähriger dafür vor Gericht verantworten. Für die Staatsanwaltschaft ist klar: Der Angeklagte hatte eine Rechnung offen – und brachte dafür andere Menschen in Lebensgefahr.
Publiziert: 02.12.2022 um 18:15 Uhr
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Aktualisiert: 06.12.2022 um 09:31 Uhr
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Brand in Schiers GR: Güterschuppen und Bahnhofsgebäude standen im Sommer 2021 in Flammen.
Foto: BLICK-Leserreporter
Nadler Marian

Es war wohl ein Racheakt: In Schiers GR brannte in der Nacht vom 2. auf den 3. August ein Güterschuppen am Bahnhof. Das Feuer sprang auf Teile des Bahnhofsgebäudes über, ein Bistro und eine Mietwohnung liefen Gefahr, ebenfalls von den Flammen zerstört zu werden. Gerade noch rechtzeitig konnten sich zwei Personen in Sicherheit bringen.

Vier Stunden kämpfte die Feuerwehr, bis der Brand gelöscht war. Verletzt wurde niemand. Den Gesamtschaden beziffert die Staatsanwaltschaft inzwischen auf 1,18 Millionen Franken. Rasch wurde vermutet, dass Brandstiftung die Ursache war.

Die Kantonspolizei Graubünden konnte einen in Schiers wohnhaften Mann als mutmasslichen Täter identifizieren. Am 15. Dezember muss sich der 29-Jährige nun vor dem Regionalgericht Prättigau/Davos verantworten, wie die «Südostschweiz» berichtet.

Mann aus Schiers GR soll Schuld an Bahnhofsbrand sein

In der Anklageschrift wird dem Beschuldigten zur Last gelegt, er habe das Feuer gelegt. Und das, «obschon er wusste, dass sich Personen im Bahnhofsgebäude aufhielten und dass diese in Anbetracht der späten Zeit bereits am Schlafen hätten sein dürfen». Auch ein Motiv wird genannt: Der Mann habe das Feuer gelegt, weil er sich «von mehreren Personen in Schiers unfair behandelt und diskriminiert fühlte und demnach, um sich zu rächen», heisst es in der Anklageschrift weiter.

In vollem Bewusstsein habe der Mann einen Zustand geschaffen, in dem sich die «erhebliche Gefahr des Todes von Menschen» oder zumindest der konkreten Gefährdung der Gesundheit von Menschen ergeben habe.

Neben der Brandstiftung wurde dem 29-Jährigen weitere Vergehen vorgeworfen, darunter Hehlerei, mehrfache Sachbeschädigung, eine Tätlichkeit sowie der Konsum von Marihuana. Ihm droht nun eine lange Freiheitsstrafe. (nad)

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