Einheimische beklagen sich
St. Moritz kämpft mit aggressiven Taxifahrern

Die Einwohner des Bündner Nobel-Ortes St. Moritz regen sich auf: Taxifahrer sollen vermehrt für lebensgefährliche Situationen sorgen und die Verkehrsregeln missachten.
Publiziert: 05.03.2024 um 13:08 Uhr
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Aktualisiert: 05.03.2024 um 13:22 Uhr
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Taxis in St. Moritz sorgen zum Teil für lebensgefährliche Situationen und sind der Bevölkerung ein Dorn im Auge. (Archivbild)
Foto: STEFAN BOHRER

St. Moritz, bekannt für Glitzer und Glamour im Schnee: Das mag die Wahrheit für die Superreichen sein, die ihre Winter dort verbringen. Für die Einwohner des luxuriösen Ferienorts dürfte dies kaum der Realität entsprechen. Die Massen an Touristen verbrauchen nicht nur viel Platz, sondern beanspruchen Taxis – und genau diese werden nun zum Problem. 

Wie eine Bewohnerin in einem Leserbrief der «Südostschweiz» berichtet, sei die Situation mittlerweile «inakzeptabel». So würde ein Auto halten, um Fussgänger über den Zebrastreifen zu lassen, nur damit ein Taxi überholt und eine lebensgefährliche Situation provoziert. Es sei ein Wunder, dass es nicht zum Crash kommt, wie die Anwohnerin schreibt. Doch bei solchen Manövern bleibt es noch lange nicht.

Widerrechtliches Parkieren, rege Nutzung der Lichthupe, Gefährdung des Verkehrs: Würde man die Einheimischen befragen, würden diese Dinge definitiv als Hobbys der örtlichen Taxifahrer aufgelistet werden. Die Leserbrief-Schreiberin fragt sich: «Wir anderen Verkehrsteilnehmer müssen uns doch auch an die Regeln halten, oder gilt das nicht für alle?» Doch was sagt die Polizei dazu?

Es gäbe einfach «schwarze Schafe»

Der Polizeichef der Berggemeinde, Manuel Egger, äusserte sich zu dem Problem: «Es trifft zu, dass es auch zu Beschwerden im Zusammenhang mit Taxifahrzeugen kommt. Wie überall gibt es auch in dieser Branche schwarze Schafe», sagt er zur «Südostschweiz».

Trotzdem seien die Dienste der Taxis zentral für die Bevölkerung und die Touristen. Um gegen die Verkehrsrowdys vorzugehen, zählt Egger auf Kontrollen in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Graubünden. «Die Gemeinde St. Moritz hat ein eigenes Taxigesetz, welches uns die gesetzliche Grundlage für Kontrollen im Taxiwesen liefert», erklärt er. 

Im Winter, wenn sich die High Society im Oberengadin versammelt, steigt auch das Verkehrsaufkommen an. Daher würde es auch zu mehr Bussen kommen. Davon seien aber auch Führer von Privatwagen betroffen, nicht nur Taxifahrer. (zun)

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