Video von Leserreporterin zeigt riesige Schuttmassen
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Während Helikopterflug gefilmt:Video von Leserreporterin zeigt riesige Schuttmassen

Blick-Leserin Yara Müller (18) entdeckt während Rundflug riesigen Felssturz
«Es ist brutal, wie viel runtergekommen ist»

Im Rosegtal im Kanton Graubünden ist es am Sonntagmorgen zu einem grösseren Felssturz gekommen. Blick-Leserin Yara Müller hatte kurz darauf eine perfekte Sicht über das Geröll. Vermisste oder Tote werden aktuell keine vermutet.
Publiziert: 14.04.2024 um 19:45 Uhr
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Im Val Roseg im Kanton Graubünden ist es am Sonntagmorgen zu einem grösseren Felssturz gekommen.
Foto: Leserreporter
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Cédric HengyRedaktor News

Am Sonntagmorgen in der Früh donnerte eine grosse Menge Gestein und Schnee Richtung Val Roseg im Engadin im Kanton Graubünden. 

«Wir haben heute Morgen kurz nach 7.15 Uhr die Meldung über einen Fels- und Schneesturz erhalten, den Tourengänger beobachtet haben, die unterwegs Richtung Piz Bernina waren», sagt Anita Senti, Mediensprecherin der Kantonspolizei Graubünden zu Blick. 

Schuttkegel ist rund vier Kilometer lang

Nur wenige Minuten vorher, um 6.56 Uhr, habe gemäss der Sprecherin auch der Erdbebendienst etwas registriert und will nun weitere Abklärungen vornehmen. Offenbar sei der Schuttkegel rund vier Kilometer lang und reiche bis kurz vor den See Lej da Vadret heran.

Hinweise über Vermisste oder Tote gebe es derzeit keine. Mehrere Helikopter der Rega und der Heli Bernina sind aktuell im Einsatz und suchen das Gebiet ab. Im weiteren Tagesverlauf seien noch mehr Flüge geplant, so Senti. Auch die Alpinpolizei sei in den Einsatz involviert. 

Gemäss der Kapo-Sprecherin habe es Leute gegeben, die in der nahe gelegenen Tschiervahütte übernachtet hätten. Diese seien aber wohlauf. 

Genaueres zum Bergsturz kann die Kantonspolizei nicht sagen. Das sei nun die Aufgabe der Fachleute, welche die Vorgänge beurteilen und untersuchen werden. «Aktuell ist die Polizei zwar noch im Einsatz, doch sollte sich herausstellen, dass tatsächlich niemand in den Felssturz hineingeraten ist, wird die Angelegenheit der Gemeinde Samedan oder dem Kantonsamt für Wald- und Naturgefahren übergeben», so Senti.

Blick-Leserin entdeckte Felssturz während Rundflug

Eine, die das Ausmass des Felssturzes aus nächster Nähe erblickt hat, ist Blick-Leserin Yara Müller (18) aus La Punt GR. Sie hatte am Sonntagmorgen eigentlich einen gemütlichen Helikopter-Rundflug über der Region auf dem Programm. Dieser entpuppte sich dann aber doch als etwas aufregender.

«Wir hatten den Rundflug schon länger gebucht. Über Ostern war es jedoch zu schlechtes Wetter, deshalb wurde der Ausflug auf heute verschoben», so Müller. Beinahe wäre der Flug dann aber auch beim zweiten Versuch ausgefallen. 

«Am Morgen wurde der Rundflug zuerst abgesagt, weil die Polizei den Helikopter für einen Einsatz brauchte. Was genau passiert war, wussten wir zuerst nicht.» Erst später habe man der Gruppe erzählt, dass sich ein Bergsturz ereignet hatte.

«Eindrücklich, was die Natur alles machen kann»

Nach einigem Hin und Her fand der Flug dann doch wie geplant statt. «Wir flogen also noch vor der Polizei los.» Hoch oben in der Luft kreiste der Helikopter dann unter anderem über das Tal, wo sich der Sturz nur kurz zuvor ereignet hatte. «Das war schon sehr eindrücklich», erinnert sich Müller. «Es ist brutal, wie viel dort runtergekommen ist.»

Am Ende des Fluges, der rund 20 Minuten dauerte, landete der Helikopter wieder in Samedan. Dort hatte sich inzwischen einiges getan. «Es waren viele Polizisten mit drei bis vier Hunden vor Ort.» 

Müller, die diesen Sommer ihre Matura-Prüfungen ablegt, wird sich wohl noch für längere Zeit an den speziellen Rundflug erinnern. «Als ich hörte, es habe einen Felssturz gegeben, dachte ich schon, dass da etwas Grösseres passiert sein musste. Ein derartiges Ausmass habe ich dann aber nicht erwartet. Es ist sehr eindrücklich, was die Natur alles machen kann.»

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