Gefahr vor dem Bildschirm
Sportarzt warnt vor EM-Viertelfinal gegen England

Jubeln, fanen und fluchen — Fussball schauen kann richtig anstrengend sein. Und Studien zeigen: Die EM erhöht das Herzinfarkt-Risiko. Ein Sportarzt ordnet ein.
Publiziert: 04.07.2024 um 13:26 Uhr
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Fussballschauen bringt ein gewisses Gesundheitsrisiko mit sich.
Foto: imago/Beautiful Sports
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Fabienne MaagPraktikantin News

Gerade jetzt, während der Fussball-Europameisterschaft in Deutschland versammeln sich Spiel für Spiel Fans im Trikot ihrer Lieblinge vor den Bildschirmen, um lauthals und mit vollem Engagement ihr Team anzufeuern. Dass während einer Partie für die Spieler eine Verletzungsgefahr besteht, ist selbsterklärend. Doch auch das Fan-Dasein birgt ein gewisses Risiko, wie Studien zeigen.

Eine deutsche Untersuchung rund um die Fussball-WM 2014 in Brasilien zeigte, dass die Sportart die Herzen der Menschen berührt — und ab und zu mehr, als einigen wohl lieb sein dürfte. Das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, stieg während des Grossanlasses rasant an. Die Zahl der Menschen mit einem Herzinfarkt war während des Jahres der WM höher als die Jahre davor und danach. 

Rund acht Prozent mehr Spitaleinweisungen

Wie die «Südostschweiz» schreibt, sollen in Deutschland bei Spielen der deutschen Nationalmannschaft rund acht Prozent mehr Spitaleinweisungen mit Patientinnen und Patienten, die einen Herzinfarkt erlitten hatten, erfolgt sein. Die Mortalitätsrate blieb jedoch gleich.

Wie der Bündner Sport- und ehemaliger Teamarzt des Eishockeyclubs HC Davos Beat Villiger gegenüber der Bündner Zeitung einordnet, berge das Fussballschauen tatsächlich höhere Risiken als gedacht. Die lange psychische Spannung vor allem in Verbindung mit Alkohol sei dabei signifikant. 

Adrenalin so hoch wie bei einem Flugzeugteilabsturz

Wie der Arzt erklärt, sei der Körper unter einer ähnlichen Stresssituation wie bei einem Teilabsturz eines Flugzeugs aufgrund eines Luftlochs. Das Adrenalin schiesst in die Höhe, genauso der Blutdruck und die Herzfrequenz. Besonders gefährlich wird es dabei für vorerkrankte Personen. So sollen hoher Blutdruck, sonstige Herzkreislauferkrankungen, familiäre Veranlagungen, wenig Bewegung, Rauchen oder auch Übergewicht zusätzlich das Risiko erhöhen. 

Am Samstag um 18 Uhr spielt die Schweizer Nationalmannschaft im Viertelfinale gegen England. Viele werden sich wieder in den Public Viewings einfinden, um die Mannschaft anzufeuern. Hoffen wir, dass die Schweizer Nati keine Herzen bricht — und keine zum Stehenbleiben bringt.

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