Es gibt gewiss grössere Public Viewings in der Schweiz als dasjenige in Naters VS. In der Oberwalliser Gemeinde schauen sich bis zu 350 Fussballbegeisterte in der «Pepsi-Arena» beim Bocciaplatz gemeinsam die Spiele der EM an. Und trinken ein Bier oder ein Pepsi. Wenigstens zu Beginn des Turniers. Mittlerweile hat es nämlich Änderungen auf der Getränkekarte gegeben. Und das Public-Viewing heisst anders – nicht ganz freiwillig. Grund dafür sind Interventionen des Getränkemultis Coca-Cola, wie der «Walliser Bote» berichtet.
Coca-Cola schäumte nämlich. Denn die drei lokalen Betreiber – die Fasnachtsgesellschaft Drachentöter, der örtliche Turnverein und der FC Naters – verkauften den bis zu 350 Fussballfans Pepsi. Ausgerechnet die süsse Brause des grossen Konkurrenten!
Coca-Cola ist offizieller Sponsor der EM. Und somit Sponsor aller alkoholfreien Getränke des Fussballturniers. Und zwar nicht nur in den deutschen Stadien in München oder Köln. Sondern auch bei allen offiziellen Public Viewings wie demjenigen im Oberwallis.
Neuer Name, neues Getränk
Die Betreiber des Public Viewings haben deshalb Post von Coca-Cola bekommen. Mit der Aufforderung, einen neuen Namen für die «Pepsi Arena» zu suchen und den Ausschank von Pepsi sofort zu stoppen. Das Schreiben hat OK-Präsident Fredy Zbinden überrascht, wie er dem «Walliser Boten» sagt. Aber: «Wir haben gemacht, was Coca-Cola wollte. Das ist ihr gutes Recht.»
Mehr zum Thema Public-Viewing
Konkret: Die Organisatoren haben eine neue Getränkekarte geschrieben. Pepsi wird nicht mehr angeboten. Neu gibt es Sinalco. Zudem wurde aus der «Pepsi Arena» über Nacht das «Public Viewing Naters». Ausser auf Instagram, da heisst es immer noch «Pepsi Arena».
Coca-Cola will sein Sponsoring schützen
Was sagt Coca-Cola? Hätte der Getränke-Multi beim kleinen Oberwalliser Public Viewing nicht ein Auge zudrücken können? «Obwohl Naters ein kleiner Veranstaltungsort mit kostenlosem Eintritt ist, sind die Organisatoren gemäss den Vorschriften der UEFA Euro 2024 dennoch verpflichtet, die Sponsoring-Richtlinien einzuhalten», heisst es. Man habe interveniert, um sicherzustellen, dass dies auch geschehe. Es gehe um die Integrität des Sponsorings. Coca-Cola wolle seine langfristige Partnerschaft und das Engagement für den Sport schützen.