Es können Kreise, Dreiecke oder Kreuze sein, die meist klitzeklein auf der Haustür, an einer Hauswand oder dem Briefkasten aufgemalt sind: Die unscheinbaren Symbole haben es jedoch in sich. Die sogenannten Gaunerzinken dienen nämlich der Kommunikation zwischen Kriminellen, speziell Einbrechern.
Durch die Symbole können die Gauner Informationen über die betroffenen Häuser austauschen. Gaunerzinken gelten zwar eher als veraltet, da sie bereits seit Jahrhunderten benutzt werden, nichtsdestotrotz ist es wichtig, ihre Bedeutung zu kennen, damit man sich vor möglichen Einbrüchen schützen kann.
Das bedeuten die Symbole
Mit einem Kreuz kennzeichnen die Kriminellen ein Haus, in dem es nichts Lohnenswertes zu holen gibt, während ein Kreis das Gegenteil bedeutet: Hier lohnt es sich, einzubrechen. Zwei parallele Linien symbolisieren meist, dass in dem betroffenen Haus bereits eingebrochen wurde.
Möglicherweise findet sich auch ein Rechteck mit einem Kreuz drin – damit wird signalisiert, dass die Bewohner oft nicht zu Hause sind.
Was tun, wenn ein Gaunerzinken an der Hauswand prangt?
Obwohl die Zinken nicht mehr so häufig sind, gilt es dennoch, die Augen offenzuhalten: Sollten ungewohnte Symbole auffallen, sollte man diese dokumentieren und melden.
Das bestätigt auch Marco Roduner von der Kantonspolizei Aargau: «Wichtig ist, dass verdächtige Feststellungen umgehend gemeldet werden, sodass wir dies überprüfen könnten», sagt er zu Blick.
So kommunizieren Einbrecher heute
Gaunerzinken hatten bereits vor Jahren ihre Zeit, um zu glänzen – wie so vieles dürften sie mittlerweile grösstenteils von digitalen Kommunikationsmöglichkeiten abgelöst worden sein. Die Verständigung wird heutzutage über Whatsapp, Telegram oder ähnliche Apps laufen.
Polizeisprecher Roduner sagt: «Traditionelle Gaunerzinken haben in der kriminellen Praxis an Relevanz verloren. Moderne Einbrecher neigen dazu, auf zeitgemässere Methoden zurückzugreifen.»